Google setzt mit Gemini neue Maßstäbe in der KI-Entwicklung

In einem strategischen Schachzug hat Google seine KI-Angebote neu geordnet und unter der Marke Gemini gebündelt, wodurch der bisherige Chatbot Bard durch das fortschrittliche Sprachmodell Gemini ersetzt wird. Diese Neuausrichtung signalisiert Googles Entschlossenheit, im globalen KI-Wettkampf, besonders gegenüber Microsoft, eine führende Rolle zu behaupten. Die Einführung von KI-Apps für Smartphones und einer kostenpflichtigen Version des Chatbots markiert dabei den nächsten Schritt in dieser ambitionierten Strategie.

Was ist neu an Gemini?

Ab sofort können Nutzer in den USA auf Gemini über ihr Smartphone zugreifen, wobei Android-Nutzer von einer dedizierten App profitieren und iPhone-Besitzer eine Integration in die bestehende Google-App erwarten können. Besonders hervorzuheben ist das Sprachmodell Gemini Ultra 1.0, das allerdings exklusiv für Abonnenten der Premiumversion Gemini Advanced verfügbar ist. Dieses Abonnement kostet monatlich rund zehn Dollar, wobei der Gesamtzugang zu Googles neuestem Sprachmodell 20 Dollar pro Monat beträgt.

Integration in bestehende Dienste und die Bedeutung für den Markt

Google plant, seine KI-Assistenten in weitere Dienste wie Gmail, Docs und Sheets zu integrieren, wobei Gemini dort Duet AI ersetzen wird. Diese Entwicklung ist von entscheidender Bedeutung, da sie Googles Bestrebungen unterstreicht, mit Konkurrenten wie Microsoft und dessen Partner OpenAI gleichzuziehen. Google experimentiert darüber hinaus mit seinen Gemini-Modellen im Suchgeschäft, um ein alternatives Angebot zur traditionellen Google-Suche zu schaffen. Langfristig könnte dies eine Umgestaltung der zentralen Suchoberfläche mit sich bringen, die KI-generierte Antworten vor der bekannten Liste von Anzeigen und Links liefert.

Was kann Gemini leisten?

Gemini Advanced zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, komplexe Aufgaben zu bewältigen, und übertrifft in Branchentests wie dem MMLU sogar GPT-4 von OpenAI. Als multimodales Modell kann Gemini neben Text auch Bilder und Audio verstehen und verarbeiten, was es insbesondere für die Generierung von Bildern und die Verarbeitung handschriftlicher Eingaben prädestiniert.

Wann sind die Dienste in Deutschland verfügbar?

Obwohl die Gemini-Apps zunächst nicht in Europa verfügbar sein werden, plant Google einen schrittweisen globalen Rollout. Die Verfügbarkeit von Gemini Advanced in 150 englischsprachigen Ländern ist ein erster Schritt, wobei Deutsch als Sprache folgen soll. Trotz der Umbenennung des KI-Chatbots Bard in Gemini und der Einführung des gleichnamigen Sprachmodells sind viele der neuen Funktionen in Deutschland noch nicht verfügbar, was auf regulatorische Hürden zurückzuführen ist.

Die Neuordnung unter der Marke Gemini verdeutlicht Googles Engagement, an der Spitze der KI-Entwicklung zu stehen und ein umfassendes und integriertes Ökosystem von KI-Diensten anzubieten. Mit dieser Initiative stellt sich Google nicht nur der Konkurrenz, sondern definiert auch die Zukunft der künstlichen Intelligenz mit.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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