Data Healthcare: Big Data in der Medizin

Big Data hat die Art, wie wir die Welt betrachten grundlegend verändert. In Unternehmen helfen die Datenströme bei der Optimierung von Fertigungsprozessen oder bei der Analyse neuer Marktchancen. Im Marketing sind Kundendaten die wertvollste Währung für den Marketer. Doch Big Data hat auch in der Gesundheitsbranche eine zentrale Bedeutung.

Gesundheitsanalytik hat das Potenzial, die Behandlungskosten zu senken, das Wohlbefinden des Patienten zu optimieren und Krankheiten und Epidemien noch vor Ausbruch zu stoppen. Die Gesundheitsbranche sitzt auf einem riesigen Berg an Daten, mit der geschickten Kombination dieser Informationen wird es möglich, Strategien zu entwickeln, die Big Data zum Lebensretter machen kann.

Aktuelle Erhebungen prognostizieren, dass bis 2022 der Big Data Markt im Bereich Healtchare 34,27 Milliarden Dollar wert sein wird. Täglich werden aktuell neue Patientendaten und Forschungsergebnisse aufgezeichnet, die wieder in den Datenschatz des Data Healthcare Prozesses laufen, bis 2022 wird daher nicht nur der Markt explodieren, Big Data Analytics kann dann auch das gesamte Gesundheitssystem auf den Kopf stellen. Rechnen wir den aktuell wieder steigenden Markt der Fitness- und Gesundheits-Wearables mit ein, werden die Prognosen der Analyse-Anwendungen immer präziser und aufgrund des großen Datenschatzes immer fundierter.

 

Data Healthcare – ein System auf der Suche nach Struktur

In der Healthcare Branche kommen Echtzeitdaten mit Big Data zusammen. Doch die Gesundheitsdaten werden aktuell häufig nur unstrukturiert gesammelt und verarbeitet. Schaut man allein in ein Krankenhaus, laufen im schlimmsten Fall innerhalb einer Einrichtung verschiedene Klinik Informations Systeme. Verschiedenen Abteilungen, wie Radiologie, Chirurgie oder Pharmazie sammeln und verarbeiten ihre Daten häufig noch individuell. Auch die vorhandenen Formate folgen keiner fixen Definition. Papier, Bilder, Texte, Zahlen, Videos und vieles mehr kommen im Gesundheitssektor zusammen, sind jedoch nur mit Big Data Analytics interpretier und steuerbar.

Um sich daher auf eine Zukunft voller Wearables, AR und VR Daten vorzubereiten und das Umfeld für künstliche Intelligenzen im Gesundheitswesen zu ebnen, braucht es Big Data Systeme, die schon heute mit der Strukturierung und Interpretation der Healthcare Daten beginnen. Eine Lösung wäre beispielsweise ein zentrales System, wie ein Enterprise Data Warehouse (EDW), das die Daten zugänglich und verwertbar macht.

 

Patienten mit Data Healthcare besser behandeln

Doch nicht nur die Prozesse werden dynamischer und kosteneffizienter, mit Big Data können auch Patienten besser und erfolgsversprechender behandelt werden. Die Patientendaten können Informationen über die individuelle Patientensituation liefern und sich während seines Aufenthalts im Krankenhaus oder während seiner Interaktion mit seinem Arzt effektiv auf ihn einstellen, um sein Erlebnis am „Point-of-Care“ zu optimieren.

Mit der Kombination aller Patientendaten und der entsprechenden statistischen Clusterung der Informationen können Patientenmuster schneller, kostengünstiger und effizienter identifiziert werden. Mit Hilfe dieser Muster entstehen optimierte Behandlungspläne für alle Not- und Behandlungsfälle, die alle Prozesse während der ärztlichen Versorgung effektiver gestalten. Auch die Analyse der Vitalfunktionen der Patienten und die Überwachung der Versorgungspläne bieten die Möglichkeit, die Patienten proaktiv und an ihre aktuellen Bedürfnisse angepasst, zu versorgen. Möglich wird dies nur durch die Analysen größer Datensätze mit aktuellen Patienteninformationen.

 

Das zentrale Problem ist jedoch, dass die Auswertung der Informationen ein hohes Maß an IT-, Daten- und Fachkompetenz erfordert, die in vielen Gesundheitseinrichtungen bislang nicht vorhanden ist. Trotz allem sollte man sich vor der Option einer Big Data getriebenen Gesundheitsbranche nicht verschließen. Die Möglichkeit aus Echtzeitdaten, Patienteninformationen und Mustern eine kostengünstige und optimierte Behandlung und Prozessführung zu etablieren, ist in der Zukunft der Gesundheitsbranche ein wesentlicher Baustein zum Erfolg.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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