Möchte man ein Startup definieren, muss definitiv ihr hoher Innovationsgrad erwähnt werden; doch je innovativer ein Unternehmen ist, desto wichtiger ist ein gutes Innovations Marketing.
Eric Ries, Autor des Bestsellers „The Lean Startup“ beschreibt Startups in einer Präsentation wie folgt: Ein Startup ist eine von Menschen geschaffene Institution, die neue Produkte oder Services in einem äußerst ungewissen Umfeld schaffen möchte.
Notwendigkeit eines guten Innovations Marketing
Dieses ungewisse Umfeld, in dem sich Startups bewegen, erfordert ein durchdachtes Innovations Marketing. Wegen des hohen Unsicherheitsfaktors ist daher in besonderem Maße vertrauensbildende Kommunikation gefragt. Aufgabe ist es, sich in den Kunden hinein zu versetzen und sich zu fragen, was einen als Unternehmen bzw. Marke auszeichnet und besser als die Konkurrenz macht. Welche Vorteile kann ein Nutzer aus dem Dienst des jungen Unternehmens ziehen, welchen er nicht auf andere Weise bekommen kann. Wofür ist das Startup möglicherweise ein optimiertes oder günstigeres Substitut?
Innovations Marketing beginnt dabei nicht erst mit der Markteinführung des neuen Produkts. Es ist vielmehr erforderlich während des gesamten Innovationsprozesses entsprechende Branding- und Marketingmaßnahmen zu starten, um den zukünftigen Erfolg der Innovation sicherzustellen. Ein Stichwort hierbei sit das sogenannte Mystery-Marketing. Das Innovationsmarketing ist dafür verantwortlich, auch schon in den frühen Innovationsphasen passende Strategien zu erarbeiten, damit erstes Kundenfeedback als Reaktion auf die Kommunikation eingeholt werden kann und so nur in sinnvolle Innovationsprojekte oder Funktionen investiert wird. Durch solche Maßnahmen werden eventuelle Flops frühzeitig erkannt und eliminiert.
Innovationsgrad als Grundstein des Marketing
Die Marketingstrategie, die ein Startup wählt, ist final abhängig von der Art der Innovation. Je radikaler, also einzigartiger und neuartiger die Entwicklung der Gründer ist, desto umfangreicher und detaillierter muss die Marketingaktivität sein. Im folgenden sollen die Unterschiede deutlicher gemacht werden:
Nehmen wir beispielsweise eine inkrementale Innovation. Inkrementalinnovationen verwenden Technologien oder Prozesse, die bereits von anderen Unternehmen eingesetzt wurden und sind daher nicht vollkommen neu für den Endnutzer onder Konsumenten.
Da die Innovation den Nutzern und Kunden auf gewisse Art bekommt vor kommt, neigen sie dazu spontane Urteile zu fällen und die Innovation mit anderen bereits länger existierenden Produkten zu vergleichen. Aufgabe des Marketing ist es daher, eine Differenzierung zu bereits existierenden Produkten oder Produktkategorien vornehmen und die Neuartigkeit, den Mehrwert ihrer Entwicklung oder ihres Produkts hervorzuheben.
Ganz anders sieht es bei radikalen Innovationen aus. Radikalinnovationen sind völlig neuartig und eröffnen dadurch weitere Märkte und Kundengruppen.
Da die Leute bei dieser Art der Innovation auf kein vorhandenes Wissen zurückgreifen können, haben sie wenige Erwartungen an das Produkt oder die Dienstleistung und teilweise große Verständnisprobleme. Frustration und Unsicherheit müssen von Marketing äußerst gering gehalten werden, während es zu einer gezielten Steuerung der Vergleichsprozesse und Assoziationen kommen muss. Am Ende müssen kommunikative Maßnahmen wie Werbung, Webseite oder allgemeiner Markenauftritt das Problem, welches sie lösen, deutlich darstellen und die damit verbundenen Mehrwerte des Produktes oder Unternehmens kommunizieren.
Grundsätzlich gilt jedoch, dass man den Leuten Lust auf Innovation machen muss. Die Idee eines Startups ist einzigartig. Doch diese Neuartigkeit muss interessant und wiedererkennbar verkauft und platziert werden. Es ist eine kreative Kommunikations- und Brandingstrategie gefragt, denn auch das Marketing ist vor Innovation nicht gefeit.