OpenAI Sora: Der neue KI-Videogenerator für ChatGPT-Nutzer

OpenAI hat mit Sora eine neue Dimension der KI-gestützten Videogenerierung eröffnet. Nachdem das Tool bereits Ende 2024 in den USA eingeführt wurde, steht es seit Februar 2025 auch Nutzern in der Europäischen Union, Großbritannien, der Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island zur Verfügung. Wer ein ChatGPT Plus– oder ChatGPT Pro-Abonnement besitzt, kann nun direkt aus Textanweisungen hochwertige Videos generieren, ohne über spezielle Software oder Videobearbeitungskenntnisse verfügen zu müssen.

Sora nutzt fortschrittliche KI-Technologien, um aus einfachen Texteingaben realistische Bewegtbilder zu erzeugen. Dabei sind die Möglichkeiten weitreichend: Ob kurze Animationen, visuelle Begleitung für Social-Media-Posts oder kreative Filmsequenzen – Sora erstellt Videos mit einer Länge von bis zu 20 Sekunden in maximaler 1080p-Auflösung. Neben der klassischen Texteingabe können auch Bilder oder bereits existierende Videos als Ausgangspunkt für eine neue Sequenz genutzt werden. Besonders praktisch ist die flexible Formatwahl, mit der sich Inhalte im Hoch-, Quer- oder Quadratformat für unterschiedliche Plattformen optimieren lassen.

Die Technologie hinter Sora basiert auf einem Diffusionsmodell, das Bildinhalte analysiert und daraus Bewegungsmuster simuliert. Dadurch entstehen nicht nur statische Szenen, sondern realistische, physikalisch korrekte Bewegungen, die Licht, Schatten und Tiefenwirkung präzise einfangen. Die Qualität der generierten Videos ist beeindruckend, dennoch sind manche Bewegungen oder physikalische Interaktionen noch nicht fehlerfrei. Besonders komplexe Szenen mit mehreren Charakteren oder ungewöhnlichen Perspektiven können gelegentlich Ungereimtheiten aufweisen.

Wer Sora nutzen möchte, muss über ein kostenpflichtiges Abonnement von ChatGPT verfügen. Die günstigere Variante, ChatGPT Plus, kostet 20 Dollar im Monat und erlaubt die Erstellung von bis zu 50 priorisierten Videos in 720p-Auflösung mit einer maximalen Länge von fünf Sekunden. Nutzer von ChatGPT Pro, das 200 Dollar pro Monat kostet, profitieren hingegen von höheren Limits: Bis zu 500 priorisierte Videos können in 1080p mit einer Länge von 20 Sekunden erstellt werden, zudem ist der gleichzeitige Export mehrerer Videos möglich. Wer mehr Inhalte generieren möchte, kann zusätzliche Credits erwerben. Alternativ lassen sich Videos unbegrenzt im sogenannten „Relaxed Mode“ erstellen, wobei hier die Wartezeiten für die Render-Prozesse länger ausfallen können.

Die Einsatzmöglichkeiten von Sora sind vielfältig. Kreative Köpfe können damit Ideen visualisieren, Künstler können Animationen für ihre Projekte generieren, und Social-Media-Nutzer haben eine neue Möglichkeit, ansprechende Inhalte für ihre Kanäle zu erstellen. Auch für Hobbyfilmer oder Storyteller eröffnet sich eine völlig neue Art, mit Bewegtbild zu experimentieren, ohne dass teure Kameratechnik oder komplizierte Schnittprogramme nötig sind. Wer beispielsweise eine Geschichte erzählen möchte, kann eine kurze Filmszene direkt aus einer Textbeschreibung generieren lassen und sehen, wie die KI das Szenario interpretiert.

Trotz der beeindruckenden Möglichkeiten bringt Sora auch Herausforderungen mit sich. Die generierten Videos sind zwar qualitativ hochwertig, doch ihre maximale Länge von 20 Sekunden begrenzt den kreativen Spielraum. Auch ist unklar, auf welchen Daten das Modell trainiert wurde, was Fragen zum Urheberrecht aufwirft. OpenAI versichert, dass das Modell in Übereinstimmung mit geltenden Gesetzen entwickelt wurde, doch bleibt abzuwarten, wie Plattformen wie YouTube oder TikTok auf KI-generierte Inhalte reagieren. In der Vergangenheit haben einige Plattformen bereits Einschränkungen für KI-generierte Medien eingeführt, um Urheberrechtsprobleme oder potenzielle Fehlinformationen zu vermeiden.

Für alle, die mit KI-generierten Videos experimentieren möchten, ist Sora eine spannende neue Möglichkeit, ohne großen Aufwand hochwertige Bewegtbilder zu erstellen. Die intuitive Bedienung, die Integration in ChatGPT und die beeindruckenden visuellen Ergebnisse machen es zu einem leistungsstarken Tool für Hobbyisten, Kreative und alle, die ihre Ideen in bewegte Bilder verwandeln wollen. Wie sich Sora weiterentwickelt und welche neuen Funktionen OpenAI in Zukunft integrieren wird, bleibt abzuwarten – doch eines ist sicher: KI-gestützte Videogenerierung wird in den kommenden Jahren eine immer größere Rolle in der digitalen Kreativszene spielen.

Beitragsbild: SORA/OpenAI

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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