The Postpandemic Workforce – Wie wir nach COVID-19 arbeiten werden

Seit COVID-19 hat sich die Art, wie wir arbeiten, sehr verändert. Von Home Office über die zunehmende Bedeutung der Automatisierung kann man hier einige Faktoren aufzählen, die aus dem Nichts auf die Arbeitnehmer zukamen. Doch diese Disruptionen werden, so eine aktuelle Studie von McKinsey, langfristig die Art, wie wir arbeiten, verändern.

Die von der Unternehmensberatung durchgeführte Umfrage mit 800 Führungskräfte aus verschiedenen Ländern zeigt, dass sich durch die Pandemie viele Arbeitsplatz-Trends beschleunigt haben und nun langfristig Einzug in die Büros und Fabriken halten werden. Als Konsequenz, so die Studie weiter, werden diese Veränderungen wiederum eine größere Nachfrage nach Arbeitskräften in Bereichen wie Gesundheit und Hygiene, Cybersicherheit und Datenanalyse schaffen.

Die Unternehmen sprechen heute gerne von der neuen Art zu Arbeiten. Passender könnte daher der Titel der Studie kaum gewählt werden: „What 800 executives envision for the postpandemic workforce“. Wie sieht unsere Welt nach Corona aus? Was für Branchen werden sich verändert haben? Das alles sind Fragen, die sich Firmen, Berater und die Politik wahrscheinlich aktuell beinahe täglich stellen. McKinsey versucht nun einen Überblick zu geben, wie der Status-Quo aktuell ist.

 

Digitalisierung und Automatisierung sind auf dem Vormarsch

Seit Beginn der COVID-19 Pandemie hat sich, so die Aussagen der befragten Führungskräfte, die Einführung von Digitalisierungs- und Automatisierungstechnologien extrem beschleunigt. Durch die Einschränkungen bei Firmenreisen und persönlichen Meetings, mussten viele Firmen umdenken und wurden gezwungen ihre Arbeitsweise grundlegend zu ändern. Die digitale Transformation wurde so, im Gegensatz zu den letzten paar Jahren, extrem vorangetrieben und innerhalb weniger Wochen konnten Firmen auf eine funktionierende digitale Infrastruktur blicken.

85% der Befragten gaben an, dass sie nun die digitale Interaktion und Kollaboration ihrer Mitarbeiter ermöglichen und Videokonferenzen und Filesharing nun Teil des Unternehmensalltags wurden. Auch das digitale Supply Chain Management hat einen Wachstum erlebt, so geben 35% der Befragten an, dass sie ihre Lieferketten digitalisiert und ihre Lieferanten an Supply Chain Plattformen angeschlossen haben.

Aber auch Innovationstechnologien konnten Verarbeitungsabläufe, die nicht länger auf die klassische Art möglich waren, optimieren. Robotik, autonome Fahrzeuge und KI-Software sind für die ausfallenden Arbeitskräfte eingesprungen und haben bewiesen, was eine automatisierte, kontaktlose Interaktion ausmacht. Besonders in Zeiten des Social Distancing eine relevante Lösung, um die Wirtschaft am Laufen zu lassen.

Besonders stark war die Digitalisierung jedoch nicht in den Lagerhallen oder Fabriken, sondern im Finanz- und Versicherungswesen; dicht gefolgt vom Informations- und Technologiebereich. Beunruhigt zeigen sich die Führungskräfte jedoch nicht. Trotz der raschen Veränderungen, geben die befragten Manager an, dass sie ihr Unternehmen in der Lage sehen, sich auf den Wandel einzustellen und diesen zu bewältigen. Besonders erfreulich: die Unternehmen haben während der Pandemie festgestellt, dass sie neue Technologien viel schneller einführen können, als sie bislang dachten und es keine Sache von Jahren, sondern von Monaten sein kann.

 

Home Office – gekommen, um zu bleiben (zum Teil jedenfalls)

Etwas das beinahe alle Unternehmen betroffen hat, war das Home Office. Die virtuelle Zusammenarbeit von verschiedenen Standorten aus war zwar schon vor COVID-19 ein Thema, hat jedoch in den letzten Monaten eine ganz andere Bedeutung bekommen. Zehnmillionen von Mitarbeitern wurden während Corona mit Laptops und anderen digitalen Werkzeugen ausgestattet und in die eigenen vier Wände geschickt, um ihrem Arbeitsalltag nachzugehen.

Dies soll auch in Zukunft möglich sein, so die befragten Führungskräfte. So sagen die Manager, dass sie erwarten ein Zehntel ihrer Mitarbeiter auch künftig zwei oder mehr Tage pro Woche aus dem Home Office arbeiten zu lassen. Hier unterscheiden sich jedoch die Länder. Während in Großbritannien und Deutschland die beschriebene Strategie angestrebt wird, sind Arbeietgeber in China eher weniger begeistert von einer anhaltenden Home Office Zeit.

 

Neue Unternehmensbereiche für Gesundheit und Hygiene

Die Sicherheit am Arbeitsplatz, Hygiene und Gesundheit sind während COVID-19 in den Fokus der Arbeitgeber gekommen. Die McKinsey Umfrage ergab, dass 83% der Befragten mehr Mitarbeiter für Gesundheits- und Sicherheitsaufgaben einstellen würden. Auch Robotik soll eingesetzt werden, um Böden, Fenster und Kanäle häufiger und intensiver zu reinigen und Bakterien, ähnlich wie es bereits in Krankenhäusern Einsatz findet, mittels UV-Licht abzutöten.

Durch neue Büro- und Arbeitsplatzkonzepte werden neue Hygienekonzepte direkt mit integriert. Es ist mehr Platz zwischen den Arbeitsbereichen und den Mitarbeitern geplant, um die Ausbreitung von Krankheiten besser zu verhindern und es wird neue Rollen im betrieblichen Gesundheitsmanagement brauchen.

COVID-19 hat die Art und Weise, wie viele Arbeiten erledigt werden, grundlegend verändert und die Führungskräfte weltweit planen vieles davon auch in Zukunft beizubehalten. „The new ways to work“ wird daher durch Automatisierung, Digitalisierung und einen neuen Fokus auf Gesundheit geprägt werden. Einen detaillierten Auszug aus der McKinsey Studie gibt es hier.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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