Digital Leader müssen lernen Grenzen zu überwinden

Was zeichnet einen Digital Leader aus? Wir haben bereits darüber gesprochen, dass Vertrauen in einer Führung des Wandels und der Ungewissheit ein wertvoller Faktor ist, doch welche Stoßrichtung brauchen die Manager von heute? In der Fachliteratur liest man über den Digital Leader, dass er die Grenzen überschreiten soll. Er soll mutig, anders, kreativ sein. Doch was genau versteht man unter der Führung über die Grenzen hinweg – auf Englisch „Leading beyond the edge“. Was definiert eine solche Grenze und wie kann man sich als Führungskraft auf sie vorbereiten.

Die Grenzen können in der digitalen, transformierten Welt vielseitig sein. Es können informelle oder formelle Grenzen rund um das Unternehmen, die Kunden oder die Funktionen und Produkte sein. Um wirklich zielgerichtet zu führen und ein Team zeitgemäß zu managen, braucht es einen Weitblick über all diese Grenzen.

Damit Sie mit wachem Augen durch die digitale Transformation gehen, werfen wir daher einen Blick auf die Einzigartigkeiten der verschiedenen Hürden, die es zu überwinden gibt, um ein wahrer Digital Leader zu werden.

 

Geopolitische Grenzen

Schauen wir uns auf den aktuellen Märkten um, wird schnell klar, dass wir zunehmend globalisiert werden. Die Unternehmensgrenzen verschieben sich und neue Länder werden in einer Welt, die zunehmend zusammenrückt, immer ein immer geringeres Expansionsrisiko. Doch mit dieser geopolitischen Veränderung gehen auch Herausforderungen einher. So müssen Manager mit unterschiedlichen Zeitzonen, Gesetzen, Normen und Wirtschaften zurechtkommen. In einer durch Daten und digitale Tools verknüpften Welt braucht es eine qualitativ hochwertige Infrastruktur und durchdachten Einsatz von Technologien, um digital zu führen.

 

Kulturelle Grenzen

Mit der Globalisierung und der Arbeit auf internationalen Märkten, kommt gleichzeitig eine hohe Relevanz kultureller Grenzen auf. Verschiedene Weltanschauungen, Sprachen und Überzeugungen treffen teilweise auf traditionell gewachsene Unternehmen.

Die kulturellen Grenzen sind jedoch nicht nur beim Auslandgeschäft relevant. Schon zwischen den verschiedenen Generationen gibt es unterschiedliche Prioritäten, auf die man sich einstellen muss. So legt der Millennial ganz andere Relevanz auf Selbstbestimmung, als es der Baby Boomer tat.

 

Team Grenzen

Teams werden sich in der Zukunft verändern. Die Tendenz geht zu virtuellen Teams oder projektbezogenen, dezentralen Vereinigungen. In einer digitalen Welt, in der die Freiheit besteht sich selbst zu verwirklichen, verändern sich die Ziele der Mitarbeiter und Partner.

Arbeitsprozesse werden flexibler, schneller und effizienter und damit einher geht eine neue Unternehmenskultur.

 

Funktionale Grenzen

Auch in der Funktion eines Unternehmens machen sich Veränderungen breit. Plattformgesellschaft, digitale Organisationen und Omnichannel-Modelle verändern klassische Firmenbilder grundlegend. Die Rolle einer Organisation ist eine andere, als es noch vor einigen Jahren war. Die Zielgruppe legt neue Prioritäten und hat neue Bedürfnisse und es ist die Aufgabe des Unternehmens auf diese einzugehen und die Abteilungen, Prozesse und auch Funktionen anzupassen.

 

Kunden Grenzen

Die Kunden, man muss es kaum erwähnen, haben sich in ihrem Verhalten wirklich grundlegend verändert. Sie sind digital informiert und an Produkten stärker denn je interessiert.

Gleichzeitig steht nicht nur Ihnen die weite Welt offen für geschäftliche Aktivitäten, durch Amazon und Co können auch Ihre Kunden in der ganzen Welt einkaufen. Kundenzentrierung ist daher in einer digitalen Welt entscheidend.

 

Lieferanten-/Partner-Grenzen

Die Grenzen ihres Unternehmens erweitern sich. Partner und Lieferanten sind mittlerweile Quell wertvoller Innovationen. Durch Ansätze, wie den Open-Innovation-Ansatz, verschieben sich die organisatorischen Grenzen der Firmen immer stärker.

Als guter Manager müssen sie diese Grenzen auch weiter erweitern, um die besten Inputs für ihre Produkte, Dienstleistungen und Methoden zu erhalten.

 

All diese Grenzen, wenn man sie so aufgelistet liest, greifen ineinander über, resultieren aus der anderen oder wirken auf die Andere. Digital Leadership ist daher in der VUCA-Welt, der digitalen Unternehmenswelt, ein Muss. Man sagte mir einmal, dass Digital Leadership mittlerweile beinahe ein alter Hut sei. Schaut man auf die Konferenzen dieser Welt und in die Workshop-Räume überall, dann scheint es fast so. Doch wirklich umgesetzt haben es die wenigsten Digital Leader. Die Frage ist also nicht, ob Digital Leadership mittlerweile ein alter Hut ist, sondern wieso sich kaum einer diesen Hut aufsetzen möchte.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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