Microsoft und Vatikan – eine Allianz für eine gerechte künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz wird in Zukunft unser Leben grundlegend bestimmen. Dabei werden KI Anwendungen alle Bereiche des Alltags und des Arbeitens prägen. Doch der technologische Wandel hat nicht nur Auswirkungen auf die Prozesse, es müssen auch ethische Themen behandelt werden.

Eine interessante Wendung war, dass sich nun auch der Vatikan mit dem Thema AI beschäftigt. Papst Franziskus traf sich am Mittwoch mit Microsoft-Präsident Brad Smith und dem Leiter des Vatikanbüros, welches die Positionen der katholischen Kirche zum menschlichen Leben vertritt.

Durch die hier besprochene Kooperation zwischen Microsoft und der katholischen Kirche entsteht ein Bündnis auf geistiger, wie technologischer Ebene, denn der Vatikan möchte gemeinsam mit dem Tech-Giganten einen akademischen Preis zur Förderung der Ethik in der künstlichen Intelligenz ins Leben rufen.

 

“We need strong ethical principles, new evolved laws, people educated with new skills and even reform in the labor market,” – Brad Smith

 

Während eines halbstündigen Treffens in der Papstresidenz diskutierte Smith das Thema der künstlichen Intelligenz mit Bezug auf das Gemeinwohl und die gezielte Überwindung der digitalen Kluft, die in vielen Teilen der Welt noch herrscht. Es soll, so eine Presseerklärung, im Zuge des Preises die beste Doktorarbeit aus dem Jahr 2019 ausgezeichnet werden, die sich mit den ethischen Gesichtspunkten des Themas künstliche Intelligenz beschäftigt.

Der Gewinner erhält neben 6.000 Euro auch eine Einladung in die Microsoft-Zentrale in Seattle und auf die Generalversammlung der Akademie, welche im Februar 2020 in Rom stattfindet.

 

Die katholische Kirche hat in der Geschichte nicht immer ein gutes Verhältnis zur Wissenschaft und Forschung gepflegt. Häufig werden die beiden Bereiche sogar als Kontraste betrachtet, das Gespräch von Microsoft und dem Vatikan hat daher eine ganz besondere Relevanz. Dass die beiden prägenden Einrichtungen sich zusammenschließen, um auch eine andere Seite der künstlichen Intelligenz gemeinsam zu beleuchten ist in meinen Augen lobenswert.

Es wird häufig zu viel über Risiken oder über die Chancen diskutiert, doch eine ausgewogene Betrachtung aller Bestandteile der neuen und zukunftsweisenden Technologie ist der einzige Weg, um sie auch langfristig erfolgreich zu machen. Alle Ebenen der Gesellschaft, sowohl im geistlichen, als auch im technologischen, müssen sich mit AI beschäftigen, um sie langfristig in der Gesellschaft zu etablieren.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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