Macunx VR – was man vom Gedächtnispalast für das Innovationsmanagement lernen kann

Schon 2016 habe ich über den Virtual Reality Memory Palace von Macunx VR geschrieben. Die Kollegen aus Cambridge sind nun wieder auf mich zugekommen, um mich über die neuesten Änderungen auf der VR Memory Palace Plattform, die verspricht das räumliche Lernen zu revolutionieren, zu informieren.

Vor zwei Jahren lief die Kickstarterkampagne von Linguisticator bzw. Macunx VR, mit der sie die jahrhundertealte Gedächtnistechnik des Gedankenpalasts in die virtuelle Welt überführen wollten.

Nun kam die erste Version von Macunx VR auf den Markt und wird ab dem 20. Juni 2018 für die HTC Vive und die Oculus Rift verfügbar sein. Ich habe mich ein wenig mit dem Werdegang des Unternehmens beschäftigt und war begeistert, dass sie ihr Kickstarter-Ziel mit fast 400% Zuwachs zum geplanten Budget erreichten.

 

Learn Pi with a Memory Palace in Macunx VR (Quelle: Linguisticator)

 

Der Erinnerungspalast von Macunx VR ist im Wesentlichen eine Bibliothek, eine Möglichkeit, Räume und Bilder zu nutzen, um Informationen und Erinnerungen zu organisieren. Macunx VR spielt mit den Stärken unserer visuellen und räumlichen Erinnerungen und macht das Lernen und Erinnern so einfach wie nie zuvor. Gedacht ist die Virtual Reality Anwendung für das Lernen von Sprachen, Geschichte und Anatomie.

“Memory palaces have been around for a long time, but they have been difficult to explain and share because they have traditionally been built in the imagination. Now, we can actually see each other’s imaginations with our own eyes and literally walk around inside of them. This makes the memory palace accessible to everyone without the need for extensive training; it also makes it easy to create and use memory palaces for very large and complex subjects.” – Dr. Aaron Ralby, Founder of Macunx VR

 

Ich bin gespannt, wie sich das Produkt weiterentwickeln wird und werde im Innovation-Profiling die Anwendung auch zeitnah testen, um mir selbst einen besseren Eindruck der Vor- und Nachteile des virtuellen Gedächtnispalasts zu verschaffen.

 

Innovation lernen am Beispiel Macunx VR

Dieser Beitrag ist nicht nur ein Rückgriff auf ein zwei Jahre altes Thema, sondern eine Erfolgsgeschichte in einem Markt, der noch immer schwer zu besiedeln ist. Macunx VR ist dabei ein Beispiel, wie man eine neue Technologie, wie Virtual Reality, den Leuten nahebringen kann. Durch den Rückgriff auf die allgemein bekannte Methode des Gedächtnispalasts und der klaren Identifikation eines Problems beim Nutzer, haben sie die erfolgreiche Kickstarter-Kampagne möglich gemacht.

Ich verwende seit einigen Jahren das Beispiel des VR Gedächtnispalasts in meinen Vorlesungen und habe in der Vergangenheit von den Studenten ebenfalls das Feedback bekommen, dass eine solche Technologie auch denen hilft, die nicht die Kreativität haben einen eigenen Raum für die Erinnerungen zu erschaffen.

Aus diesem Grund können Unternehmen folgende Punkte aus Macunx VR‘s Memory Palace mitnehmen:

  1. Identifiziere ein Probleme, welches deine Zielgruppe beschäftigt
  2. Recherchiere, ob es aus anderen Bereichen bereits einen Lösungsansatz gibt
  3. Defusioniere bestehende Lösungen und identifiziere ihre Schwachstellen
  4. Kombiniere einen innovativen Ansatz mit den bestehenden Lösungen
  5. Setze auf Schemata, um die neue Lösung mit der alten zu verbinden

Das waren nur wenige Punkte, die jedoch die Grundzüge des Innovationsmanagements wiederspiegeln. Wir müssen nicht bei allem das Rad neu erfinden. Ob bei Prinzipien, wie der Lean Startup Methode oder bei revolutionären Erfindungen, wie dem iPhone. Sie alle nutzten die Fähigkeit des Remixing, um das Beste aus allen Welten herauszuholen. So können auch die eigenen Entwicklungen zum Erfolg werden, wie es bei Macunx VR der Fall war.

 

 

Beitragsbild: Linguisticator

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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