Die Zukunft der Telemedizin – Arzt holoportiert sich auf die ISS

Etwas über sechs Jahre ist es her, dass wir bei Medialist über die Möglichkeiten der Holoportation geschrieben haben. Damals hat Microsoft mit ihrer Demo beeindruckende Möglichkeiten aufgezeigt, die ein wenig an Sci-Fi Filme erinnern. Nun geht es noch ein wenig mehr in die Welt des Science Fiction, denn wenn wir noch die Raumfahrt dazu fügen, sind wir näher an Blade Runner, Star Trek und Co dran, als gedacht.

Demo-Video Holoportation (Quelle: I3D)

 

Auf Science-Fiction Filmen kennt man sie, die Hologramme, die Raum und teilweise auch Zeit überwinden und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nun hat die NASA mitgeteilt, dass sie ähnliches mittels Holoporation vorhaben. Sie haben den Mediziner Dr. Schmid und weitere Personen als Hologramm auf die ISS teleportiert, um dort mit der Crew zu sprechen. Wie nicht anders zu erwarten spielte auch diesmal Microsoft eine zentrale Rolle in diesem Experiment, kombiniert mit der Technologie von Aexa Aerospace.

Dr. Josef Schmid auf der ISS (Quelle: NASA)

 

Um das zu ermöglichen, wurden die beteiligten Teams, in diesem Fall Dr. Josef Schmid, der Aexa CEO Fernando De La Pena Llaca als 3D-Modelle rekonstruiert und übertragen. Die Astronauten der ISS konnten dann über die Microsoft Hololens und die Aexa Software mit den „Reisenden“ sprechen und sich mit ihnen beratschlagen.

“Furthermore, it is a brand-new way of human exploration, where our human entity is able to travel off the planet. Our physical body is not there, but our human entity absolutely is there. It doesn’t matter that the space station is traveling 17,500 mph and in constant motion in orbit 250 miles above Earth, the astronaut can come back three minutes or three weeks later and with the system running, we will be there in that spot, live on the space station.” – Dr. Josef Schmid

Der Mediziner Dr. Schmid war begeistert von der Möglichkeit dieser neuen Art der Telemedizin und die NASA plant die Holoporation nun auch zukünftig verstärkt einzusetzen, um mit der Besatzung der ISS in Kontakt zu treten. Auch an der Möglichkeit Hologramme der Crew zur Erde zu senden wird aktuell gearbeitet.

Auch die Thematik der Haptik spielt laut einer Pressemitteilung der NASA in Zukunft eine große Rolle, denn sie möchten die Mixed Reality Möglichkeiten mit haptischem Feedback kombinieren, um das Team der ISS Hand in Hand mit den Kollegen auf der Erde arbeiten zu lassen.

Zwar gibt es noch große Probleme mit der Latenz, denn je weiter sich die Crew im Weltall vom Sender auf der Erde entfernt, umso größer wird die Verzögerung, doch daran wird, so die NASA weiter. Doch auch jenseits des Weltraums kann dieser Versuch für die Telemedizin ein enormer Sprung nach vorne sein, denn einen Arzt direkt im eigenen Haus stehen zu haben schlägt noch immer die reine Kommunikation mittels eines Bildschirms und Webcam.

 

Was haltet ihr von den Möglichkeiten der Holoporation? Würdet ihr diese nutzen?

 

Beitragsbild: NASA

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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