Mein Name ist Alexander Pinker und ich bin Innovation-Profiler und Zukunftsstratege. Mein Job besteht, normalerweise jedenfalls, darin Unternehmen durch die Zukunft zu helfen und mit ihnen gemeinsam die Welt von Morgen zu gestalten.
Doch: die Welt steht Kopf.
Die Zukunft ist ungewisser denn je.
Man kann nicht aus dem Haus gehen, den Fernseher einschalten oder das Smartphone in die Hand nehmen, ohne etwas über Corona zu hören. Es gibt aktuell kein anderes Thema, welches die Menschen so beschäftigt und die Realität, wie wir sie kennen, aus den Fugen hebt.
Die Wirtschaft ist aktuell in einer Schockstarre. Die Welt bleibt stehen.
Ich möchte hier jedoch nicht über Ausgangsbeschränkungen oder die Schließung von Restaurants und Läden sprechen. Dies ist schwierig und stellt die Wirtschaft vor ganz neue Herausforderungen, doch das ist nicht Thema dieses Eintrags. Ich möchte in diesem Tagebuch einen persönlichen Blick in meinen Alltag als Unternehmer geben und vielleicht den Einen oder Anderen inspirieren.
Ähnlich wie ich, stehen viele Gründer, Geschäftsführer, Manager und Selbstständige vor den gleichen Problemen. Auf einen Schlag war alles anders.
Wir alle haben mit Sicherheit unser Jahr durchgeplant, haben die Akquise im letzten Jahr intensiv hochgefahren und es waren sicher bereits einige spannende neue Projekte in der Pipeline – und dann waren sie weg.
In meinem Bereich, als Zukunftsstratege, zählt die persönliche Marke. Ich als Person war der Experte für Technologien, Startups und Innovationsmanagement. Man lud mich ein, weil ich vor Ort die Leute mit in die Zukunft nehmen kann, weil es meine Mission ist, Ihnen Mut zu machen selbst den notwendigen Schritt in die Zukunft zu gehen. Doch genau diese Nähe, die ich in Beratungen, Workshops und Keynotes so geschätzt habe, wird mir nun zum Verhängnis. Wir haben Ende März und ich muss leider sagen, dass alles, worauf ich mich im ersten Quartal 2020 gefreut habe, nicht stattgefunden hat.
Ich hätte Universitätskliniken mit auf eine Reise in die Zukunft der Medizin nehmen dürfen, gemeinsam mit Firmen völlig neue Innovationskonzepte und Positionierungen erarbeitet und in Impulsen Konzerne und KMUs in eine Welt der Technologien entführt.
Doch nun sitze ich im Home Office und grüble.
Wer mich kennt, weiß, dass das nicht meiner Persönlichkeit entspricht. Ich hinterfrage zwar die Welt Tag für Tag, doch wirklich sorgenvolles Grübeln liegt mir normalerweise fern. In den letzten Wochen ist das etwas anders geworden. Ich möchte nicht sagen, dass ich Angst habe oder ich zu sehr befürchte, dass mein Unternehmen den Bach runtergeht. Aber es macht mir Sorgen, was ich Tag für Tag höre.
Ich habe mit vielen Leuten gesprochen: mit Gründern aus der Eventbranche, der Hotellerie, aus Technik, AI und Bildungswesen. Sie alle spüren den Wandel und sie sind in Sorge.
Sie suchen nach Unterstützung, nach Orientierung und nach neuen Lösungsansätzen in ihrem bestehenden Geschäftsmodell. Ich kann es gut verstehen, was in ihrem Kopf vorgeht und nutze selbst die freie Zeit, die sich nun ergibt dazu, um mich Projekten zu widmen, die im Berufsalltag keinen Einsatz fanden. Dabei hinterfrage ich jeden einzelnen Service, den ich habe und überlege mir neue Möglichkeiten, wie ich sie einsetzen kann. Das sind alles neue Gedanken und Überlegungen, die man sich als Unternehmer machen muss. Post-its schmücken mein Home Office, Schmierzettel und verschiedene Canvas Modelle den Tisch, die Wände und den Boden.
Aktuell entstehen neue Angebote für meine Kunden: einzigartige Webinare und auch eine digitale Plattform. Den Kern meiner Arbeit immer im Blick: Die Menschen für die Zukunft zu befähigen.
In den nächsten Tagen möchte ich euch einen Einblick geben, was mich bewegt und woran ich arbeite, um die wegfallenden Aufträge als Möglichkeit für neue Services zu nutzen. Es soll euch Mut machen, dass man in der Herausforderung eine Chance sehen kann und ich möchte euch ermöglichen, aus meinen Fehlern und Fallstricken zu lernen.
Geht daher mit mir auf die Reise durch die Corona-Krise und begleitet mich in diesem „Tagebuch eines Unternehmers“.
Wenn ihr Hilfe braucht, eure Ideen evaluieren möchtet oder ich euch zur Seite stehen kann, kontaktiert mich gerne!
Solange verabschiede ich mich bis zum nächsten Eintrag. Bleibt gesund!
Alex