Heute, am 04. Februar 2020 ist der Weltkrebstag. Krebserkrankungen sind und bleiben eine der größten Herausforderungen, sowohl für die betroffenen Patienten und ihre Angehörigen, aber auch für die behandelnden Mediziner. Der technologische Wandel spielt jedoch auch in diesem Sektor eine große Rolle. Künstliche Intelligenz könnte in wenigen Jahren bei der Entwicklung einer wirksamen Behandlung gegen Krebs helfen. 2020 jedoch, beginnt die Medikamentenentwicklung durch KI mit kleinen Schritten.
DSP-1181, so lautet der Name des ersten, durch künstliche Intelligenz erschaffenen Wirkstoffs. Helfen soll er gegen Zwangsstörungen. Der Wirkstoff wurde durch Algorithmen erstellt, die verschiedene mögliche Verbindungen analysierten und verglichen. Die KI berücksichtigte dabei nicht nur die in ihrer Datenbank hinterlegten Parameter, sondern auch die einzigartigen genetischen Faktoren des Patienten.
„There are billions of decisions needed to find the right molecules and it is a huge decision to precisely engineer a drug.“ – Prof. Andrew Hopkins
Hopkins betonte in einem Interview mit BBC, dass es sich bei dieser Art von Medikamentenentwicklung um einen Meilenstein der Arzneimittelforschung handeln würde, da der Algorithmus, der von der künstlichen Intelligenz verwendet wurde, auf jede Krankheit angewendet werden könne, nicht nur auf einen speziellen Wirkstoff.
Beschleunigte Medikamentenentwicklung
Durch den bei DSP-1181 angewandten Algorithmus entstand das neue Medikament in weniger als 12 Monaten. Der normale Kreislauf der Wirkstoffherstellung dauert, so die Vergleichswerte, meist ungefähr 4 Jahre.
Ob das Medikament wirklich wirkt, muss sich nun jedoch zeigen. Bislang wurde der Wirkstoff ausschließlich an Mäusen getestet. Im Frühjahr 2020 kommt es zu ersten Tests am Menschen.
Die Forschungsgemeinschaft hinter dem Medikament, das britische Startup Exscientia und das japanische Pharmaunternehmen Sumitomo Dainippon Pharma, möchten bei diesem ersten Medikament jedoch nicht aufhören. Sollten sich die Tests als erfolgreich herausstellen möchten sie als nächstes Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Krebs entwickeln.