Die Zukunft der Werbung – Bruce Willis in einem russischen Deep Fake Werbespot

Lebt Bruce Willis vor, wie die Zukunft des Films aussieht? Vor einigen Jahren, als der Film „Der Polarexpress“ herauskam, wurde Tom Hanks kritisiert, weil er mittels Animation gleich mehrere der Rollen spielte. Es wurde gesagt, dass so die anderen Schauspieler, welche sonst gecastet worden wären, benachteiligt wurden, da Hanks mittels Motion Capture in mehrere Rollen gleichzeitig schlüpfen konnte. Nun geht ein Hollywood-Kollege einen Schritt weiter und revolutioniert die Möglichkeiten der Werbung – alles dank Deep Fake.

„Stirb langsam“ Ikone Bruce Willis hat eine neue Rolle und zwar in einem russischen Werbespot. Doch ist er nicht, wie man vielleicht im ersten Moment denken mag, dafür extra nach Russland gefahren, um die Aufnahmen zu machen. Vielmehr wurde das Gesicht des Stars dank künstlicher Intelligenz direkt auf den Körper eines Schauspielers projiziert. Willis musste also für die Werbung des russischen Mobilfunkbetreibers nicht einen Fuß ins Filmstudio setzen.

 

 

Der Werbespot, welcher in 15 Folgen die Geschichte zweier Agenten erzählen soll, zeigt dabei unteranderem Komödianten Asamat Mussaghalijew und Konstantin Solowjow. Letzterer darf leider nicht mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten glänzen, sondern dank dem sogenannten Face Swapping wird das Gesicht von Bruce Willis auf seinen Körper übertragen.

Möglich machen das zehntausende Bilder als Grundlage für die Produktion. Das für die Deep Fakes zuständige Labor suchte dabei aus 40 Filmen von Bruce Willis die passenden Szenen, Kopfstellungen und Farben aus und gaben dem Algorithmus schließlich beinahe 35.000 verschiedene Bilder als Vorlage für den Werbespot.

Die beteiligte Agentur „Instinct“ und der Mobilfunkanbieter Megafon betonen, dass sie in diesem Experiment die Zukunft des Werbefilms sehen, da die Produktion nicht nur günstiger wäre, als Willis persönlich einfliegen zu lassen, sondern auch viel schneller ginge. Ob der letzte Punkt so stimmt, müssen die Experten sagen, denn für das Rendern und anlernen des von Willis lizenzierten Deep Fakes braucht es initial beinahe einen Monat.

Bis weitere Hollywood Größen jedoch einen ähnlichen Lizenzweg gehen werden, wie es Bruce Willis mit seinem Gesicht tat, kann jedoch noch dauern. Bislang sind die Möglichkeiten doch noch sehr eingeschränkt. Die Schauspieler dürfen sich nicht zu sehr bewegen, sonst wachsen gerne mal zusätzliche Nasen aus dem Ohr oder Augenbrauen erscheinen und verschwinden auf mysteriöse Art und Weise.

Wie seht ihr diese Technologie? Zukunft der Werbung oder nette Spielerei? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

 

 

Beitragsbild: Megafon

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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