iRobot macht ihre Saugroboter zum intelligenten Partner des Nutzers

Jeder der einen Saugroboter Zuhause hat kennt die kleinen Macken der mechanischen Helfer. Gerne bleiben sie stecken, wollen geleert werden oder brauchen auch sonst auf irgendeine Art und Weise die Aufmerksamkeit des Besitzers. Diese Situation soll sich nun zumindest bei iRobot ändern, denn der Marktführer der Saugroboter spendiert seinen Robotern ein umfangreiches Update, welches die Maschinen mehr zum Partner des Menschen machen soll. Das deutsche Nachrichtenmagazin „Der stern“ sprach mit dem Chef von iRobot, Colin Angle und ließ sich dessen Vision des kollaborativen Saugroboters erklären.

 

„Genius Home Intelligence“ – die neue Philosophie der Robotik

„Genius Home Intelligence“ nennt sich die neue Art der Nutzer-Roboter-Interaktion, die sich iRobot überlegt hat. Dabei geht es nicht nur um neue Funktionalitäten in der Art, wie die Roboter saugen, sondern um eine ganz neue Philosophie für die Haushaltsroboter. In den letzten 16 Jahren, die es die Firma bereits gibt, stieß iRobot auf ein erstaunliches Phänomen bei der Nutzung ihrer Roboter. Auch wenn die Sauger wie vom Nutzer programmiert starten, werden sie häufig abgeschaltet, da sie den Bewohner stören oder ihm als lästig erscheinen.

Dies wirft die komplette bisherige These der voll-autonomen Robotik im Haushalt aus den Fugen und bringt iRobot zu einer neuen Schlussfolgerung:

„Die Leute wollen gar nicht, dass der Roboter immer autonomer und selbstständiger wird. Die Kunden wollen mehr Kontrolle über das, was der Roboter tut“.

 

Diese neue Erkenntnis verändert damit alles. iRobot möchte nun viel stärker in das Smart Home eingefügt werden und die künstliche Intelligenz in den Prozessoren der Saugroboter stärker nutzen. Die Haushaltsroboter sollen intelligente Begleiter der Menschen werden und aktiv mit ihm kommunizieren, um das Beste Erlebnis zu ermöglichen. Man solle sich dabei ein wenig an das Prinzip des treuen Butlers aus der Vergangenheit erinnert fühlen. Keiner kannte den Hausherren so gut, wie der Bedienstete, der sich elegant und unauffällig als Begleiter durch den Tag gezeigt hat. Genau so sollen auch die Roboter der Zukunft sein: unauffällig und nützlich.

Der iRobot soll in Zukunft einzelne Zonen, wie den Esstisch oder die Couch noch besser unterscheiden können und mögliche Fallen, in denen er sonst stecken bleibt konsequent vermeiden. Er lernt damit stärker aus Fehlern der Vergangenheit und optimiert sich selbstständig. Auch der Alltag seines Besitzers soll, nach der neuen Philosophie des Robotik-Unternehmens, stärker in die Entscheidungen des Saugers einfließen.

So sollen sich die Roboter mit anderen Geräten des Hauses verbinden, um logische Schlussfolgerungen zu treffen. Wird also beispielsweise die Alarmanlage aktiviert oder entfernt sich das Smartphone des Nutzers vom Haus, kann der Roboter schlussfolgern, dass das Haus leer ist und er kann ungestört saugen.

 

„Das ist meine Aufgabe, ich widme mein Leben, der Idee die Roboterindustrie aufzubauen. Da geht es nicht allein um Staubsauger, es geht um eine zusammenarbeitende KI, die es einem Roboter erlaubt zu sprechen und mit dem Menschen zu kommunizieren – das ist eine zentrale Schnittstelle.“ – Colin M. Angle, CEO iRobot

 

iRobot möchte mit ihrer neuen Generation von Robotern die Mensch-Maschinen-Interaktion zentral verändern und die kollaborativen Roboter, wie sie bereits in der Industrie Einsatz finden, auch in den Haushalt bringen. Ein Weg, der sich auf Dauer lohnen wird, da ist sich Colin Angle sicher, denn der Roboter muss in Zukunft ein Partner für den Nutzer sein und keine Last.

 

 

Beitragsbild: iRobot

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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