Eventabsagen wegen des Coronavirus – wie Virtual Reality helfen kann

Schaut man aktuell in die Presse, gibt es ein zentrales Thema von Interesse: den Coronavirus (COVID-19). Nicht nur Unternehmen rüsten sich durch neue, virtuelle Arbeitsweisen für den Fall einer Infektion in der eigenen Firma, auch Events ziehen ihre Konsequenzen aus der Krankheitswelle. Ob nun die F8 Entwicklerkonferenz von Facebook, die Internationale Handwerksmesse in München oder, wie aktuell im Gespräch, auch die I/O von Google.

Sie alle werden aufgrund des Coronavirus und seiner weltweiten Verbreitung abgesagt. Ein wichtiger Schritt, um die weitere Verbreitung des Virus einzudämmen, jedoch auch ein harter Schlag für die Eventplaner, Aussteller und Dienstleister. Sie alle haben seit Monaten auf das Event hingearbeitet, Stände geplant und keine Kosten und Mühen gescheut, denn einige der abgesagten Konferenzen zählen zu den wichtigsten der Branchen. Nun bleiben die Speaker zuhause und die Stände und das Standpersonal finden keinen Einsatz in diesem Jahr.

Als Zukunftsstratege und Innovation-Profiler gehört es auch zu meiner Tätigkeit regelmäßig Events zu veranstalten oder an ihnen teilzunehmen. Von kleineren Innovations-Events und Konferenzen bis hin zu Veranstaltungen, bei denen ich als Speaker auftrete. Ich weiß daher, welches Herzblut in die Eventplanung fließt und welches Glücksgefühl entsteht, wenn der große Tag endlich gelaufen ist. Doch nun wird er dieses Jahr nicht stattfinden und viele Veranstalter trauern um die verpasste Chance. Doch ist es wirklich so, dass die komplette Planung ins Wasser fallen muss?

Ich glaube, dass die Herausforderung vor der wir uns aktuell befinden, einen Aufschwung für die immersiven Technologien bedeuten könnte. Sicher in den eigenen Büroräumen und trotz allem inspiriert vom Geist der monatelangen Eventplanung.

 

Herausforderung Coronavirus erfordern innovative Lösungen

Im Innovationsmanagement und in der Zukunftsforschung sagt man normalerweise, dass die Herausforderungen der Gesellschaft der ideale Grundbaustein für neue Lösungsansätze sind. Schaut man auf die Schulen, die aktuelle wegen des Coronavirus geschlossen bleiben und auf die Events, die kurzfristig abgesagt werden, erkennt man schnell, dass es einen dringenden Bedarf an neuen Lösungen gibt.

Um sich diesen zu nähern, gehe ich normalerweise in der Beratung oder in den Workshops so vor, dass ich die Themen defusioniere. Schauen wir uns also die Problemstellung des Coronavirus an, wird schnell deutlich, dass die Events nicht aus inhaltlichen Gründen abgesagt werden, sondern weil es ein zu hohes Ansteckungsrisiko bei zu großen Menschenmassen gibt. Doch hier wird schnell deutlich, dass es genau für dieses Problem eine Lösung gibt, die es Menschen auf der ganzen Welt ermöglicht, sich zu versammeln, ohne persönlich anwesend zu sein: Virtual Reality.

Während einige Veranstalter bereits auf „digital-first“ Formate umsteigen, sind immersive Medien eine Möglichkeit die Konfernezteilnehmer noch besser abzuholen. Mit Kollaobrationsangeboten, die viele VR Anbieter mittlerweile im Portfolio haben kann viel der bereits investierten Zeit doch genutzt werden. Natürlich braucht es dann nicht die großen Konferenzhallen und Säle, doch mit einem durchdachten Storytelling, in dem die Speaker trotz allem ihre Chance auf der Bühne bekommen und der Geist des Events über visuelle Effekte und multimediales Inhalte übertragen wird, kann das herbeigesehnte Event doch, wenn auch in einer neuen und innovativen Form, stattfinden.

 

Keine Lösung für alle Eventformate

Natürlich ist das keine Lösung für alle Eventformate. Jedenfalls nicht so spontan, wie aktuell die Coronavirus bedingten Absagen durch die Medien gehen. Doch Firmen wie NVIDIA, Google und Facebook müssen trotz allem ihre neuen Produkte kommunizieren. Auch wenn die Krankheitswelle vieles verändert, bleibt der Geschäftsbetrieb noch lange nicht stehen.

Eine reine Online-Konferenz ist hier jedoch schwierig. Es ist schwierig die Emotionen zu vermitteln, die das Unternehmen mit einem solchen Event normalerweise vermittelt. Es ist zu zweidimensional und statisch. Immersive Meden bieten hier jedoch Abhilfe. Sie können den Leuten ein visuell ansprechenderes Programm bieten und gleichzeitig die neuen Produkte greifbar machen. Man darf hierbei nicht vergessen, dass es sich bei Virtual Reality um ein emotional sehr stark bindendes Medium handelt, welches uns einen schnelleren Zugang zu Informationen und Empfindungen gegenüber neuer Inhalte ermöglicht.

Auch wenn die Technologien vielleicht noch nicht alle ausgereift sind, sind sie durch webbasiertes VR, einfache und kostengünstige Headsets und eine immer bessere Qualität der Inhalte eine gute Alternative zur kompletten Absage eines Events.
Auch wenn es für die aktuelle Coronavirus-Welle vielleicht für viele zu spät sein wird, müssen sich Unternehmen in Zukunft auf solche Eventualitäten vorbereiten. Eventagenturen, Unternehmer und VR-Anbieter sollten daher in den nächsten Monaten verstärkt die Möglichkeiten einer solchen virtuellen Konferenz evaluieren und diese aktiv anbieten.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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