Roboter in der Telemedizin – Pfleger und Ärzte der Zukunft?

Roboter gehören schon seit vielen Jahren fest ins Gesundheitswesen. Sie helfen bereits heute bei Operationen oder unterstützen Abläufe in den Krankenhäusern. Doch besonders im Bereich Telemedizin können sie bahnbrechende Veränderungen bringen.

Häufig liest man von Fachärztemangel, besonders im ländlichen Raum. Doch auch die Zahlen der Krankenpflegerinnen und -pfleger ist rückläufig. Das Gesundheitswesen braucht eine neue Möglichkeit, um sich weiter optimal um die Patienten zu kümmern. Hier kommen Roboter ins Spiel.

Die medizinische Behandlung kann durch die Integration von fortschrittlichen Maschinen zunehmend verbessert werden. Durch den technologischen Fortschritt werden die Systeme zunehmend präziser und leistungsfähiger. Durch künstliche Intelligenz und die quantensprungartige Entwicklung in der Robotik braucht es Roboter nichtmehr nur dort, wo einfache, sich wiederholende Aufgaben ausgeführt werden, sie können eine echte Bereicherung im Bereich der Medizin sein.

KUKA Medical Robotics – The Future of Medicine (Quelle: KUKA)

 

Die Roboter heute haben sich zu ausgeklügelten Helfern im Operationssaal entwickelt, die durch telechirurgische Verfahren dem Chirurgen während der Operation zur Seite stehen. Doch auch in der Ressourcenplanung können Roboter die durch Fachkräftemangel entstehenden Lücken schließen, indem sie den Zugang zu weitentfernten Spezialisten über Telekommunikation ermöglichen. Diese Telemedizin ist besonders in ländlichen Krankenhäusern sehr nützlich, da dank digitaler Technologien ein nahtloser Übergang zwischen analog und digital möglich wird. Ärzte in Städten können so trotz allem mit dem Patienten interagieren und Ferndiagnosen stellen.

 

Roboter im Außeneinsatz – Telemedizin als Chance für den ländlichen Raum

Unternehmen wie VGo und InTouch haben Roboter entwickelt, die in entlegenen Kliniken, Gemeinde-Gesundheitszentren, Schulen, Kreuzfahrtschiffen, Sportveranstaltungen und noch kleineren Krankenhäusern bereits heute als Vertreter von Ärzten dienen und Patienten aktiv behandeln.

Die Seite „Medical Futurist“ beschreibt noch weitere Anwendungsszenarien der Roboter im Gesundheitswesen und in der Telemedizin. Auch wenn er viel weitergeht, sind dies in meinen Augen die wichtigsten Szenarien:

  • Raumdesinfektion: Roboter können mittels UV-Licht Räume und Betten in Krankenhäusern sterilisieren und so Infektionen verringern.
  • Empfang: Durch die Weiterentwicklung von Voice-Systemen kann in naher Zukunft der Empfang eines Krankenhauses mit Robotern besetzt werden, die Patienten registrieren und ihnen gleich mehrsprachig alle notwendigen Informationen vermitteln.
  • Chirurgische Assistenzsysteme: Roboterarme können, mit Hilfe eines Arztes, grundlegende chirurgische Eingriffe übernehmen und durchführen.
  • Telemedizinische Pflegekräfte: Roboter können die Augen und Ohren eines Arztes werden und auch direkt beim Patienten zuhause als Pflegekräfte eingesetzt werden. Der Arzt schaltet sich nur dann hinzu, wenn er benötigt wird.
  • Wohlbefinden der Patienten: Über Social Robots habe ich bereits berichtet, doch genau diese Art der Robotik kann im medizinischen Bereich das Wohlbefinden von Patienten elementar steigern.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Roboter in der Pflege und als Unterstützer der Ärzte sehr viele Anwendungsszenarien haben. Sie ermöglichen es Ärzten an unterschiedlichsten Orten zu sein und so gegen den Fachärztemangel vorzugehen. Außerdem werden Aufgaben, die teilweise für menschliche Pflegerinnen und Pfleger aufgrund von Ansteckungsgefahr gefährlich sein könnten von Robotern übernommen werden. Die Robotik wird, so auch hier die Grundeinstellung, keine Jobs grundlegend ersetzen, sie dienen vielmehr als Unterstützung, um den Ärzten und Pflegern mehr Zeit für das wesentliche zu geben – den Patienten.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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