Innovation erklärt: Hologramme

Ähnlich wie die fliegenden Autos spielen auch die Hologramme eine entscheidende Rolle in der Geschichte der Science-Fiction Filme. Von „Zurück in die Zukunft“ über „Iron Man“ bis hin zu „Blade Runner“. Die Stadtbilder der Zukunft sind mit lebensechten Hologrammen durchzogen. Die holografische Technologie wirkte schon immer futuristisch, doch bisher war es nur schwer vorstellbar sie sich außerhalb von Filmen und Videospielen vorzustellen. Doch die Entwicklung ist weiter, als viele Leute wissen, denn schon heute können wir Hologramme erschaffen, die weit über Science Fiction hinausgehen

Hologramme – die nächste Stufe der Kommunikation

Bevor wir tiefer in die aktuellen Anwendungsszenarien einsteigen, muss man erstmal hinterfragen, was Hologramme eigentlich sind. Die Holographie ist eine fotografische Technik, die das von einem Objekt gestreute Licht erfasst und dann dreidimensional darstellt.

Im Laufe der Jahre wurden die Hologramme immer weiterentwickelt, sodass man Hologramme heute aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann oder teilweise sogar mit ihnen interagieren kann.

How 3D holograms work (Quelle: Physics Girl)

 

In seiner reinsten Form sind Hologramme jedoch abhängig von Laserlicht zur Beleuchtung des Objekts und zur Erschaffung des finalen Hologramms. Läuft bei diesem Prozess alles flüssig, ist unter optimalen Bedingungen ein holografisches Bild optisch nicht vom ursprünglichen Objekt zu unterscheiden.

 

Anwendungsgebiete für Hologramme

Ein Anwendungsgebiet, welches schnell für Hologramme in den Kopf kommt ist die Werbung. Filme wie Minority Report und Blade Runner zeigen, welche Wirkung holografische individuelle Werbeanzeigen haben können. Auch wenn es in den Filmen futuristisch wirkt, gab es den Einsatz von Hologrammen in der Werbung schon sehr viel früher. In den 1970er Jahren verwendeten Automobilhersteller oft zylindrische Hologramme, um ein neues Fahrzeugmodell zu präsentieren. Ein potentieller Käufer konnte dabei um die Röhre herumgehen und das Fahrzeug aus allen Blickwinkeln betrachten.

 

10 Most Advanced HologramS that are INSANE! (Quelle: TTI)

 

Aktuell beginnt der Wettlauf um den Hologramm Markt. Mit der HoloLens hat Microsoft einen großen Schritt in diesem Bereich getan. Prognosen erwarten, dass der Markt für echte Display-Hologramme bis 2020 ein Volumen von 5,5 Milliarden US-Dollar haben wird.
Einige Anwendungsgebiete jenseits der Werbung finden sich dabei in der Medizin, wo es ermöglicht wird die Krankheitsdaten des Patienten direkt auf diesen zu legen, aber auch in der Unterhaltungsindustrie, die in der Vergangenheit bereits verstorbene Stars wie Frank Sinatra, Michael Jackson und Tupac holografisch zurück auf die Bühne brachten.

Ein weniger naheliegender, jedoch nicht weniger beeindruckender Anwendungszweck liegt in der Datenspeicherung. Durch die extrem präzisen und realistischen Aufnahmen, bei denen Objekte multidimensional aufgenommen werden können, können mit einem Hologramm eine Unmenge an Informationen gespeichert und wiedergegeben werden. Aktuelle Prototypsysteme können dabei nicht nur 4,4 Mio. Einzelseiten Informationen auf einer DVD-ähnlichen Disc speichern, sondern bieten auch langfristige Sicherheit in der Verwahrung.

Die holografische Technologie wird in vielen Branchen zu einem großen Wandel führen und hat die Macht, unseren Alltag maßgeblich zu beeinflussen. Mit aktuellen Entwicklungen, wie beispielsweise der HoloFlex, einer brillenlosen Displayentwicklung von Forschern des Human Media Lab an der Queen’s University, werden Hologramme immer alltagstauglicher. Die Einsatzmöglichkeiten für ausgereifte Hologramme sind dabei nahezu unbegrenzt, von der Kartografie über die Architektur oder die Telemedizin. In wenigen Jahren wird das, was wir als reine Fiktion aus Star Wars Iron Man kennen dann nach so vielen Jahrzehnten Wirklichkeit sein.

 

 

Beitragsbild: Iron Man 2 / Marvel

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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