„Industrie 4.0“ ist bei vielen produzierenden Unternehmen ein Hype-Wort. Man muss zur intelligenten Fabrik, der „Smart Factory“, werden hießt es dabei. Doch was ist die Industrie 4.0 wirklich? Hinter dem Begriff verbirgt sich die sogenannte vierte industrielle Revolution. Was bei den vorherigen Generationen die Dampfmaschine, Fließbänder und die Einführung der IT-Systeme war, ist bei uns eine intelligente, digitale und flexible Produktionsstrecke.
Bei der Industrie 4.0-Bewegung ist Deutschland einer der führenden Player. Schon lange sind die produzierenden Gewerbe für das Land eine der Hauptannahmequellen. Nun muss auch in der technischen Infrastruktur der Fabriken der Weg zur digitalen Fabrik begonnen werden. Durch das Internet getrieben und durch die sich immer weiterentwickelnde Technik unterstützt, streben die Unternehmen der „Fabrik der Zukunft“ entgegen. Schon heute wirken einige Arbeitsplätze als wären sie einem Science-Fiction Film entsprungen – doch es ist nicht Fiktion, sondern Wirklichkeit.
Industrie 4.0 – Deutschlands vierte industrielle Revolution (Quelle: Germany Trade & Invest (GTAI))
Grundsätze der Industrie 4.0
Um die Industrie 4.0 flächendeckend zu ermöglichen, sind organisatorische Umstrukturierungen notwendig. Die Autoren Herrmann, Pentek und Otto definierten in ihrem 2016 erschienenen Buch vier Notwendigkeiten für ein gelungenes Industrie 4.0-Szenario:
- Vernetzung: Geräte und Maschinen sind vernetzt und arbeiten mit einem Datenstrom. Sie ergänzen sich, was Fähigkeiten und Einsatzgebiete angeht.
- Informationstransparenz: Die Fabriken werden mit Sensordaten angereichert und so effizienter und kostensparender in ihren Fertigungsprozessen.
- Technische Assistenz: Assistenzsysteme helfen den Mitarbeitern fundierter Entscheidungen auf Grundlage weiterer Daten zu treffen. Außerdem sollen sie auch bei den Arbeitsschritten unterstützen.
- Dezentrale Entscheidungen: Maschinen übernehmen einige Aufgaben; völlig autonom und ohne Einwirkung von menschlichen Arbeitskräften.
Kritik an der Industrie 4.0
Die Grundprinzipien der vierten Industriellen Revolution sorgen nicht selten für Kritik. Gerade die autonome Entscheidungsfähigkeit der Maschinen kann zu Fehlern führen, da sie bestimmte Situationen falsch oder anders interpretieren, als es ein Mensch täte. Auch die Umsetzung der Systeme ist für die Unternehmen ein hoher Kostenaufwand, sowohl auf technischer, als auch personeller Seite.
Trotz der Kritik ist die „Smart Factory“ ein Schritt, um den kein Unternehmen herumkommen wird. Deutlich wird dies durch Initiativen der Bundesregierung, wie beispielsweise dem „Zukunftsprojekt Industrie 4.0“.
Beitragsbild: Siemens