Die Europäische Union hat einen entscheidenden Schritt in Richtung der Regulierung Künstlicher Intelligenz unternommen, indem sie sich auf den AI Act geeinigt hat. Dieses Gesetz, das erste seiner Art weltweit, zielt darauf ab, KI-Technologien zu klassifizieren und zu regulieren, um sicherzustellen, dass sie sicher, transparent, nachvollziehbar, diskriminierungsfrei und umweltfreundlich sind.
Der AI Act identifiziert und regelt KI-Systeme auf der Grundlage ihres potenziellen Risikos für die Gesellschaft. Zu den Hauptpunkten des Gesetzes gehören die Vermeidung von Schäden an öffentlichen Interessen und Rechten, die Förderung von Forschung und Innovation, ohne diese zu behindern, und die Berücksichtigung der Auswirkungen von KI auf die Umwelt und die Gesellschaft. Besondere Aufmerksamkeit wird darauf gelegt, dass KI die menschliche Autonomie nicht ersetzt und in erster Linie den Bedürfnissen der Gesellschaft und dem Gemeinwohl dient.
Einer der bemerkenswertesten Aspekte des AI Act ist die Einteilung der KI-Systeme in verschiedene Risikokategorien. Systeme mit „inakzeptablem Risiko“, wie beispielsweise solche, die zur kognitiven Verhaltensmanipulation oder zur sozialen Bewertung von Menschen verwendet werden, werden verboten. „Hochrisiko“-KI-Systeme, die die Sicherheit oder grundlegende Rechte beeinträchtigen könnten, unterliegen strengen Kontrollen und müssen vor ihrer Markteinführung und während ihres gesamten Lebenszyklus bewertet werden. Dazu gehören Systeme, die in Produkten wie Spielzeug, Flugzeugen, Autos, medizinischen Geräten und Aufzügen verwendet werden, sowie Systeme in spezifischen Bereichen wie biometrischer Identifizierung, kritischer Infrastrukturverwaltung, Bildung und Berufsausbildung, Beschäftigung, Zugang zu wesentlichen privaten und öffentlichen Dienstleistungen und Rechtshilfe.
Generative KI-Systeme wie ChatGPT müssen Transparenzanforderungen erfüllen, indem sie offenlegen, dass der Inhalt von KI generiert wurde, und sicherstellen, dass sie kein illegales Material erzeugen. Sie müssen auch Zusammenfassungen des urheberrechtlich geschützten Datenmaterials veröffentlichen, das für das Training verwendet wurde.
Die EU sieht vor, dass der AI Act in mehreren Phasen in Kraft treten wird, wobei für die einzelnen Bestimmungen unterschiedliche Zeiträume vorgesehen sind. Die vollständige Umsetzung des Gesetzes könnte daher bis 2026 dauern. Dieses Gesetz ist ein bedeutender Schritt für die EU, um eine führende Rolle bei der Entwicklung sicherer, vertrauenswürdiger und ethischer KI zu übernehmen und gleichzeitig die Einhaltung ethischer Prinzipien und europäischer Werte zu gewährleisten.
Die Einigung auf den AI Act markiert einen historischen Moment in der Geschichte der digitalen Information in Europa und weltweit. Es bietet europäischen Entwicklern, Start-ups und zukünftigen Scale-Ups rechtliche und technische Sicherheit. Dies ist entscheidend, um das Potenzial der KI voll auszuschöpfen und gleichzeitig die Grundrechte und demokratischen Werte zu wahren. Es ist ein beispielloses Beispiel dafür, wie Gesetzgebung und technologische Innovation Hand in Hand gehen können, um eine sichere und gerechte digitale Zukunft zu gestalten.