Der 3D Druck in der Medizin wird zunehmend besser. Nun ist es einem Forschungsteam des Unternehmens 3DBio Therapeutics, laut New York Times, erstmals gelungen ein funktionsfähiges Ohr aus patienteneigenen Zellen zu drucken und anschließend zu transplantieren.
Bei dieser Art des Bioprintings handelt es sich um eine Premiere auf dem Gebiet der Gewebezüchtung und könnte Wegweisend für die regenerative Medizin sein. Der Versuch zeige, so die Experten, dass der 3D Druck mit Biomaterial zu einigem mehr fähig sei, als bisher gedacht.
Das neue Ohr, welches einer 20jährigen Patientin transplantiert wurde, soll sich in den nächsten Monaten nicht nur perfekt an das andere Ohr anpassen, sondern auch weiterwachsen und neues Knorpelgewebe bilden können.
Auch wenn die Verwendung von lebendem Gewebe zum 3D Druck nichts Neues ist, waren die Erfolge der bisherigen Experimente eher überschaubar. Dies sieht im Fall des 3DBio Therapeutics Versuchs anders aus. Das Unternehmen verwendete für das Ohr der Patientin Zellen im Wert von einem halben Gramm, die der Patientin entnommen wurden und anschließend zu einer Milliarde von Zellen dank der unternehmenseigenen Technologie gezüchtet wurden. Der 3D-Drucker nutzte dann diese Zellen samt einer eigenen Biotinte, um daraus das individualisierte Ohr zu erstellen.
Der Chirurg, der die Transplantation durchführte, war laut New York Times ebenfalls äußerst begeistert:
„Als Arzt, der Tausende von Kindern mit Mikrotie aus dem ganzen Land und der ganzen Welt behandelt hat, bin ich begeistert davon, was diese Technologie für Mikrotie-Patienten und ihre Familien bedeuten kann“
3DBio Therapeutics hofft nun in weiteren Feldversuchen die Drucktechnik auf andere Körperteile anzuwenden, wie beispielweise Bandscheiben, Nasen oder Rotatorenmanschetten.
Beitragsbild: 3DBio Therapeutics