AUDI setzt für den AUDI e-tron GT auf die virtuelle Planung

In Zeiten der digitalen Transformation ändert sich auch in der Automobilindustrie so einiges. In einem letzte Woche veröffentlichten Video zeigte nun AUDI, wie sie ihre Autos virtuell Planen und welche Vorteile diese Art des Designs und Prototypings bringt. Der neue AUDI e-tron GT ist dabei das Beispielobjekt, an dem deutlich wird, wie AUDI Themen wie Umweltschutz, Ressourcenschonung und Prozessoptimierung angeht.

Audi plant Montageabläufe digital (Quelle: AUDI AG)

 

Das Besondere an dem Video ist, so Medienberichte, dass der Audi e-tron GT das erste Fahrzeug von AUDI ist, dessen Montage- und Logistikabläufe komplett virtuell und ohne physischen Prototypen erprobt wurden.

Nach Vorbild des digitalen Zwillings wird dazu ein ganzheitliches, virtuelles Abbild der geplanten Montage erstellt. Teil der hier verwendeten Datensätze sind Fahrzeugdaten, Materialanstellung, Werkzeuge und verwendete Anlagen. Auf dieser Grundlage kann das Entwicklungsteam dann weitere Entscheidungen treffen.

 

„Dank einer von uns bei Audi entwickelten VR-Lösung und des digitalen Abbildes treffen sich nun Kollegen aus aller Welt in virtuellen Räumen und finden sich mitten in der Fertigung von morgen wieder. Dort können sie computergenerierten Werkern bei der Verrichtung der geplanten Abläufe über die Schulter schauen und die geplanten Prozesse für beliebige Bauteilvarianten in unserer Anwendung selbst erleben und optimieren.“

 

Die Montageabläufe werden dabei so oft erprobt und angepasst, bis die Anordnung von Bauteilen und die Infrastruktur in der Montagehalle zum bestmöglichen Ergebnis führen kann. Auch Transportbehälter und sensible Bauteile wurden auf diese Weise geplant, was nicht nur eine Prozessoptimierung mit sich bringt, sondern auch eine zunehmende Produktoptimierung in der Logistik und Montage stärkt.

 

Die virtuelle Planung ist dabei, das betont AUDI, besonders nachhaltig, da sie auf drei Säulen aufbaut.

  • Weniger Ressourcen: Die virtuelle Planung des Audi e-tron GT ohne teuren physischen Prototypen spart nicht nur Material und Ressourcen, sondern hilft auch Behälterplanung und Prozessschritte so zu optimieren, dass sie möglichst Nachhaltig und Ressourcenschonend sind.
  • Weniger Abfall: Bislang waren die Sonderladungsträger, in dem die empfindlichen Bauteile für das Auto transportiert wurden Einwegmaterial. Durch die virtuelle Planung von maßgeschneiderten Behältern in der virtuellen Planung wird dieser Punkt in Zukunft jedoch wegfallen.
  • Weniger Dienstreisen: Durch die Zusammenarbeit in Virtual Reality können die Kolleginnen und Kollegen von AUDI gemeinsam an dem Auto arbeiten, ohne dafür extra aus allen Werken und Ländern anzureisen.

Die virtuelle Planung und die Arbeit mit digitalen Abbildungen am Audi e-tron GT sind erst der Anfang. Wenn die im Video dargestellten Prozesse funktionieren und sich etablieren können in Zukunft die Chancen der Digitalisierung vollumfänglich genutzt werden. Ein Beispiel wäre, dass die Planung komplett virtuell abläuft und die Daten der benötigten Teile anschließend an den 3D-Drucker der Werke gesendet werden, um diese ressourcenschonend und just-in-time zu erstellen.

 

Beitragsbild: AUDI AG

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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