Wer kennt sie nicht, die Rezepte mit der krakeligen Unterschrift des Arztes, die man zur Apotheke seines Vertrauens bringt. Doch wie die Gematik, der Software-Dienstleister des Bundesgesundheitsministeriums nun bekanntgegeben hat, soll dieses bis Anfang Juli 2021 auch der Vergangenheit angehören. In einer Dokumentation mit mehreren hundert Seiten veröffentlichten sie die technischen Vorgaben und Aufgaben, die es zu erfüllen gilt, damit Hersteller und Anbieter die entsprechendne Produkte entwickeln können.
Besonderer Fokus liegt hier auf dem Verkauf verschreibungspflichtiger Medikamente und dem Datenschutz. Das Dokument, welches die Digitalisierung nun auch in die Apotheken bringen soll, sei in Kooperation mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und der Bundesbeauftragten für Datenschutz erstellt worden.
Experten und Medien loben das Konzept der Gematik hier als allgemeinverbindlichen und barrierefreien Ansatz, der für mehr Effizienz im bisherigen Prozess sorgen soll.
Der Weg zum elektronischen Rezept
Der Arzt erstellt das elektronische Rezept, welches einen QR-Code enthält in seiner entsprechenden Praxissoftware und gibt es dem Patienten entweder ausgedruckt oder als QR-Code auf einer App mit. In der App wird direkt die Apotheke, zu der er gehen wird, gewählt, um der Apotheke die Zeit zu geben das Medikament anzuschaffen. Anschließend kann der Patient wählen, ob er das Medikament geliefert bekommen möchte (sofern möglich) oder ob er es mit dem Ausdruck oder eRezept abholen möchte. Durch den QR Code kann der Apotheker auf das eigentliche Rezept in der Telematikinfrastruktur zurückgreifen und das Medikament ausgeben.
Gründerszene betonte zudem in ihrem Bericht, dass der umfangreiche Anforderungskatalog besonders deutschen Startups Potenzial bietet, um eigene Lösungen zu entwickeln. Auch wenn die Gematik selbst auch eine entsprechende Anwendung entwickeln wird, kann man sich über weitere Funktionalitäten abheben und Mehrwerte anbieten.
Somit ist die Digitalisierung auch bei etwas Klassischem wie dem Praxisrezept angekommen und es zeigt, dass keine Branche vor der Digitalisierung gefeit ist.