Deepfake-Videos wurden in den letzten Monaten dadurch bekannt, dass sie die Gesichter von Prominenten missbraucht werden. Doch es kann auch in eine künstlerische Richtung gehen. Die Ausstellung mit dem Titel „Dalà Lives“ in St. Petersburg, Florida, hat den surrealistischen Maler Salvador Dali nach dreißig Jahren wieder zum Leben erweckt.
Behind the Scenes: Dalà Lives (Quelle: The DalÃ-Museum)
Salvador Dali lebt dank Machine Learning weiter
Dalà sagte einmal in einem Interview: „Ich glaube im Allgemeinen an den Tod, aber an den Tod von Dali, absolut nicht.“ Mit Hilfe von Machine Learning hat das DalÃ-Museum in Florida dieser Aussage nun sprichwörtlich Leben eingehaucht.
In Zusammenarbeit mit der Werbeagentur Goodby, Silverstein & Partners (GS&P) wurde der Künstler mit Hilfe künstlicher Intelligenz rekonstruiert. Aus Archivmaterial verschiedener Interviews wurden über 6.000 Bilder und 1.000 Stunden maschinelles Lernen genutzt, um die genaue Mimik des Künstlers auf einen Schauspieler mit DalÃs Körperproportionen zu übertragen.
Ein Selfie mit Salvador Dali
Das Erlebnis, welches man im DalÃ-Museum erleben kann, ist sprichwörtlich surreal. Besucher können den virtuellen Dalà in einem für ihn gebauten virtuellen Atelier besuchen, Geschichten aus seinem Leben erfahren und sogar ein Selfie mit ihm machen. Mit mehr als einer dreiviertel Stunde an Filmmaterial, die Tausende von Kombinationen zulässt, wenn man sich mit dem virtuellen Künstler unterhält, hat jeder Besucher des Museums ein einzigartiges Erlebnis mit dem 1989 verstorbenen Maler.
Diese Anwendung zeigt, was Machine Learning heute bereits alles möglich macht. Dalà wird so den meisten Besuchern auf eine Weise nähergebracht, die bislang nicht denkbar war. Die Besucher erleben den Menschen hinter den Bildern und übertragen den kreativen Geist von Salvador Dalà in unsere heutige Zeit. Im ersten Moment mag es wie eine großartige Kommunikationskampagne wirken, doch es ist der Beginn einer völlig neuen und interaktiven Art eine Kunstgalerie oder ein Museum zu betreiben.
Beitragsbild: The DalÃ-Museum