Innovation erklärt: Edge Computing

Wenn man auf die letzten Jahre der IT-Landschaft zurückblickt, war einer der wohl wichtigsten Trends das Aufkommen des Cloud Computing. Viele Unternehmen, aber auch Privatpersonen, haben ihre Daten und Dienste auf die Cloud ausgelagert, doch was kommt nach der dezentralen Lösung? Der nächste große Trend in der Technologie könnte Edge Computing sein. Kurz gesagt zielt es darauf ab, die benötigte Rechenleistung in die Nähe von IoT-Sensoren, Smartphones, autonomen Fahrzeugen oder ähnlichem zu bringen.

Im ersten Moment klingt das wie ein Wiederspruch. Seit Jahren arbeiten wir daran die Daten und Prozesse dezentral durchzuführen, in der Zukunft werden sie wieder zentralisiert, doch Edge Computing geht sehr viel weiter.

Die neue Art des Computing hat ein enormes Potenzial, welches den Cloud-Trend nicht beenden, sondern unterstützen wird. Gemeinsam mit Innovationstechnologien, wie der Robotik oder dem Internet der Dinge, wird die Leistung der neuen Technologien optimiert. Das Edge Computing verlagert die benötigte Rechenleistung aus der Cloud und näher an die Endanwendung.

Man kann es sich also als eine Art verteilte Netzarchitektur vorstellen, die eine effiziente Echtzeitverarbeitung ohne Latenzzeiten gewährleistet und den Netzwerkspeicherbedarf extrem minimiert.

What is Edge Computing? (Quelle: Schneider Electric)

 

Vorteile des Edge Computing

Gerade wenn immer mehr Geräte im IoT miteinander verknüpft sind, autonome Fahrzeuge die Straßen bevölkern und Roboter Tag unseres Alltags werden, ist eine niedrige Latenz erfolgsentscheidend. Das Forschungsinstitut Gartner prognostiziert, dass bis 2022 50 Prozent der unternehmensweit generierten Daten über das Edge Computing erstellt und verarbeitet werden.

Der On-Device-Verarbeitungsansatz des Edge Computing stellt sicher, dass nur unkritische Daten über das Netzwerk gesendet werden und kritische oder sensible Daten sofort bearbeitet werden können. Mit diesem Ansatz können Zukunftstechnologien schneller arbeiten und besseren Einsatz finden.

Grundsätzlich lässt sich zusammenfassen, dass das Edge Computing die Bandbreiten und Latenzen durch durchdachte und effiziente Prozesse optimiert und so die Netzwerkbelastung skalierbar macht.

Der größte Vorteil des Trends ist jedoch, dass es zwar die Rechenleistung zurück zum Gerät bringt, die Cloud-Lösungen jedoch nicht auslässt, sondern effizient einsetzt. So werden die wichtigsten Daten nach Ende des Anwendungsprozesses, beispielsweise nach einer Fahrt im autonomen Fahrzeug, in die Cloud übertragen und sind dort vom Hersteller oder Nutzer einsehbar.

Das Cloud Computing und das Edge Computing werden sich langfristig ergänzen und eine optimale Synergie herstellen, die Zukunftsstrategien den Weg ebnen.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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