Social Media Marketing für Startups – die Suche nach Emotionen und Mehrwerten

Das Social Media im Marketing große Vorteile für Unternehmen birgt, ist nichts Neues. Ob fürs Recruiting oder zur Präsentation von Produkten zeigen viele Firmen ihr Können und schaffen virale und einprägsame Posts, die der Firma bei der Positionierung im Kopf des Kunden auf eine Pole-Position verhelfen.

Doch braucht eine Social Media Strategie Ressourcen und häufig auch Geld – für Konzerne und gestandene KMUs kein Problem – für Startups jedoch eine große Hürde im Kampf um die Aufmerksamkeit des Konsumenten.

Viele der Jungunternehmer scheinen dabei nach der Devise zu gehen, je mehr Hashtags, desto besser der Post. Doch es braucht eine durchdachte Strategie und ein wenig Witz, um auch mit wenig Personal und geringem Budget einen dauerhaften Eindruck zu hinterlassen.

 

Innovation als Hindernis

Startups sind gekennzeichnet durch eine flexible, disruptive Unternehmenskultur. Innovation gehört dabei zu den Grundlagen eines jeden Startups, doch im Marketing ist dies häufig ein Problem. Gerade für den Kunden, der keine Fach- oder Technologiekenntnisse hat, sind die Botschaften häufig zu langweilig oder schwer verständlich.

Es gilt daher für jedes Unternehmen erst die Kommunikationsziele zu definieren. Was wollen die Startups überhaupt kommunizieren und was bringt dem Kunden einen Mehrwert? Ist es notwendig die technischen Details zu kennen oder steht nicht eher der Nutzen im Vordergrund? Wer ist die Zielgruppe, die durch die Social Media Arbeit erreicht werden soll und was möchte er wissen? Ähnlich wie schon bei der Produktentwicklung, gilt es auch für das Social Media Marketing, die Probleme und Bedürfnisse der Kunden zu evaluieren und diese zu lösen. Nicht nur mit dem Produkt, sondern auch mit der Kommunikationsbotschaft.

Unternehmen sollten sich Fragen stellen wie beispielsweise:

  • Interessiert das unsere Nutzer oder Kunden überhaupt?
  • Gibt es Servicethemen, die direkt oder indirekt mit unserem Produkt zu tun haben?
  • Was für Verständnisprobleme hat der Kunde ggf. mit unserem Produkt, unserer Lösung oder insgesamt mit dem Bereich?
  • Gibt es Vorurteile mit denen wir aufräumen müssen?
  • Kann man auf bestehende Schemata zurückgreifen, die dem Kunden beim Verständnis helfen?

 

In keinem Bereich sind solche Fragen notwendiger, als im innovativen Marktumfeld von Startups. Innovationen sind Neu und für den Kunden häufig noch etwas rätselhaft. Um ihn daher zu überzeugen, muss man ihm den Zugang so einfach wie möglich machen.

Mit einer durchdachten Strategie kann man daher mehr aus dem eigenen Produkt machen und den Bekanntheitsgrad steigern. Dies geht emotional oder sachlich.

 

Das Team hinter der Innovation

Startups sind durch ihre ganz unkonventionelle Arbeitsweise bekannt. Der Mythos des Gründerteams, welches in der Garage oder im Dachboden des Elternhauses tüfteln, sitzt fest in den meisten Köpfen der Kunden. Es ist daher empfehlenswert die Macht des „Teams“ auch in der Kommunikation zu nutzen.

Es ist mir dabei bewusst, dass es gerade für unerfahrene Gründer und deren Kollegen schwer sein kann in die Kamera zu lächeln und empathisch über ihr komplexes Produkt zu sprechen, doch genau diese persönliche Note ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Häufig ist es gut in den ersten Jahren eine Marke um die Gründerpersönlichkeiten zu bauen. Schon Steve Jobs tat dies mit Apple, was die Marke untrennbar bis zum heutigen Tag, mit dem verstorbenen Gründer verbindet.

Wenn ihr es daher könnt, geht den persönlichen Weg. Es muss nicht in Video- oder Audioform sein. Auch Fotos der Teammitglieder bei der Arbeit oder kurze Interviews, die auf die persönliche Note abzielen, können helfen das Startup und seine Kultur beim Kunden in ein gutes Licht zu stellen.

 

Testimonials als Social Media Fürsprecher

Wenn es mit dem eigenen Team einfach nicht geht oder die persönliche Note nicht zu eurem Unternehmen und der Kommunikationsstrategie passt, kann man auch die eigenen Kunden als Kommunikatoren nutzen. Im Branding sorgt selten etwas für so gute Publicity, wie ein zufriedener Kunde, der sich auch nicht schämt zu sagen, was es ihm gebracht hat.
Im Social Media Marketing heißt es dabei „Word of Mouth“. Die Mund zu Mund Propaganda ist ein gutes Werkzeug für schnelle Reichweite. Häufig teilen die Kunden selbst ihr gegebenen Statement noch im eigenen Netzwerk und machen euch so auch bei ihren Kunden und Partnern bekannt.

Es kann daher nicht schaden zufriedene Knden einfach zu fragen, ob sie euch helfen euer Startup zu bewerben. Sie alle kennen die Herausforderungen des Marketings schließlich selbst.

 

Mehrwerte schaffen und Probleme lösen

Neben der emotionalen Komponente kann man sich natürlich dem Social Media Marketing auch sehr fachlich nähern. So kann man seine Zielgruppe einfach fragen, was sie täglich wachhält, wo der Schuh drückt oder was sie schon immer zu eurem Thema wissen wollten. Dabei könnt ihr, wenn ihr beispielsweise ein Startup aus der Robotik fragen, auch allgemeine Fragen zum Thema der Automatisierung beantworten und so der Zielgruppe beim besseren Verständnis helfen.

Wenn eure Antwort gut gemacht ist, beispielsweise als Erklärvideo, hat das nicht nur das Potenzial häufig geteilt und geliked zu werden, sondern kann euch auch bei so manchem noch zögerlichen potenziellen Kunden aufs Radar bringen.

 

Grundsätzlich gilt fürs Social Media Marketing also immer zu überlegen, was eure Zielgruppe bewegt und wie ihr in ihre Lebenswelt eintauchen könnt. So könnt ihr auch mit wenig finanziellen Mitteln, aber einer gewitzten Kommunikationsstrategie die großen Unternehmen überholen und euch optimal in den sozialen Medien präsentieren.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

Ähnliche Artikel

Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Follow us

FUTURing

Cookie Consent mit Real Cookie Banner