Gartner, Inc. über die Barrieren der digitalen Transformation

Das Forschungsinstitut Gartner, Inc. hat in einer aktuellen Erhebung die sechs wesentlichen Barrieren der digitalen Transformation identifiziert. Das Unternehmen fand dabei heraus, dass viele Manager, die sich dem Wandel stellen möchten, die Herausforderungen der Digitalisierung unterschätzen und zu wenig auf die notwendige Innovationskultur Rücksicht nehmen.

Nur eine kleine Anzahl von Unternehmen, so Gartner weiter, in der Lage war, ihre digitalen Initiativen über die Pilotphase hinaus erfolgreich umzusetzen.

 

„Die Realität ist, dass das digitale Geschäft unterschiedliche Fähigkeiten, Arbeitsweisen, Organisationsmodelle und sogar Kulturen erfordert“ – Marcus Blosch, Research Vice President bei Gartner

 

Gartner, Inc. Hat während der Studie sechs häufig auftretende Barrieren identifiziert, die ein Unternehmen für die erfolgreiche Transformation ihres Geschäftsmodells überwinden muss.

 

Barriere 1: Eine Kultur des Veränderungswiderstands

Digitale Transformation und die Einführung neuer Innovationen braucht ein Team dahinter. Nur durch eine Kultur im Unternehmen, die Veränderungen und den Wandel wertschätzt und fördert, kann die digitale Innovation gelingen. Dabei müssen Mitarbeiter häufig über ihre bisherigen Grenzen hinauswachsen und sich neuen und innovativen Ideen und Prozessen öffnen.

Als besonders erfolgreich hat sich ein kleiner Start erwiesen, in denen ein eigenes Innovationsteam die ersten Schritte der Transformation vorbereitet, bevor der Rest der Organisation eingebunden wird. So können die im ersten Schritt erarbeiteten Ideen und Ansätze langsam ausgerollt werden, ohne das Chaos durch zu viele Mitarbeiter entsteht.

 

Barriere 2: Begrenzte Zusammenarbeit

Es ist nicht unbekannt, dass es häufig, gerade in größeren Unternehmen, eine mangelnde Bereitschaft zur Kooperation gibt. Gerade abteilungsübergreifend tun sich viele Mitarbeiter schwer die Kontrolle abzugeben und ihr Wissen mit den Kollegen zu teilen.

„Es ist nicht notwendig, alle in der Anfangsphase an Bord zu haben. Versuchen Sie, Bereiche zu finden, in denen sich die Interessen überschneiden, und schaffen Sie einen Ausgangspunkt. Bauen Sie eine erste Version, testen Sie die Idee und nutzen Sie die Erfolgsgeschichte, um den nötigen Schwung für den nächsten Schritt zu bekommen“ – Marcus Blosch, Research Vice President bei Gartner

 

Barriere 3: Das Unternehmen ist nicht bereit

Eine der größten Gefahren für Unternehmen ist es einem Hype zu verfallen. Einige Unternehmen sind einfach noch nicht bereit für die Transformation und wird sie künstlich erzwungen, ist sie häufig zum Scheitern verurteilt. Es braucht erst die richtigen Ressourcen und Fähigkeiten, um sich dem Wandel zu stellen.

 

Barriere 4: Die Talentlücke

Digitale Innovation erfordert eine Auflösung der klassischen Denkweisen. Prozesse, Technologien und Mitarbeiter müssen teilweise intensiv umdenken, um neuen digitalen Innovationen, wie künstlicher Intelligenz oder dem Internet der Dinge einen Einzug ins Unternehmen zu ermöglichen.

„In kleineren oder innovativeren Organisationen ist es möglich, die Rolle des Einzelnen neu zu definieren, um mehr Fähigkeiten und Kompetenzen für die Unterstützung der digitalen Kommunikation zu erhalten. In anderen Organisationen ist es sinnvoll, einen bimodalen Ansatz zu verwenden, indem eine eigene Gruppe geschaffen wird, die Innovationen mit den erforderlichen Fähigkeiten handhabt.“ – Marcus Blosch, Research Vice President bei Gartner

 

Barriere 5: Die gegenwärtige Praxis unterstützt das Talent nicht.

Über die richtigen Skills haben wir gerade gesprochen, doch braucht es auch eine entsprechende Unternehmenskultur und ein angepasstes Prozessmanagement, um diese auszuleben. Traditionelle Prozesse sind dabei für ein digitales System häufig zu steif und zu langsam. Es braucht daher neue Praktiken, die digitale Talente bei ihrem Transformationsprozess unterstützen und ihnen den notwendigen Freiraum geben.

 

Barriere 6: Veränderung ist nicht einfach

Keiner hat je gesagt, dass die Transformation in eine digitale Zukunft einfach ist. Es kann zeitaufwendig und unter Umständen sogar teuer sein neue Plattformen, Strukturen oder Prozesse zu entwickeln. Doch je mehr Übung in den Wandel fließt und je mehr sich ein Unternehmen auf die neuen Ansätze einlässt, umso schneller und kostengünstiger kann es zu positiven Ergebnissen der Digitalisierung kommen – monetär und personell.

 

Weitere Informationen zur Studie und zu den sechs Barrieren gibt es direkt bei Gartner, Inc.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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