Das Metaverse ist nicht so neu, wie wir vielleicht alle denken. Schon vor 30 Jahren etablierte der Autor Neal Stephenson den Begriff des Metaversums in seinem Roman „Snow Crash“. Doch von den aktuellen Entwicklungen bei Meta und Co ist der Vater des Metaversums wenig begeistert.
Was also tun, wenn die Tech-Giganten die eigene Vision nicht wirklich so umsetzen, wie man sie sich vorgestellt hat? Man macht es selbst und deshalb plant Stephenson sein eigenes blockchainbasiertes Metaverse. Seine Mission ist es dabei Offenheit als wichtigsten Wert in seiner virtuellen Welt zu etablieren und die Erstellung der Inhalte in der Welt zu demokratisieren – also so zu gestallten, dass die Kreativen in seinem Metaversum für ihre Arbeit belohnt werden.
Das Projekt, welches den Arbeitstitel Lamina1 trägt, stemmt Stephenson jedoch nicht alleine. Mit an Bord ist ein Urgestein der Kryto-Szene, der Mitbegründer der Bitcoin Foundation, Peter Vessenes.
Ein im letzten Monat veröffentlichtes Whitepaper gibt dabei Einblicke, was die beiden Visionäre planen. Die Blockchain von Lamina1 generiert im Hintergrund Token, die im umweltfreundlichen Proof-of-Work-Verfahren erstellt werden, um die Ersteller der Welt zu belohnen. Gerade diese sind die wohl wichtigste Zielgruppe für das Pilotprojekt, denn die Demokratisierung der Kreativbranche liegt beiden Gründern am Herzen.
Wie die Inhalte aussehen können, zeigt Stephenson laut Whitepaper im ersten Schritt selbst. Er plant eine erste eigene interaktive virtuelle Welt zu erschaffen, welche ihre eigene Geschichte erzählen wird. So möchte er zeigen, wie Storytelling im Metaversum funktionieren kann und wie wichtig es ist eine solche Struktur anzubieten. Andere Konzerne, die aktuell am Metaverse arbeiten, gehen in eine zu offene Welt hinein, welche die Nutzer aktuell nur wenig lockt. Eine Welt der Abenteuer zu erschaffen, wie es Stephenson für sein Metaversum plant, könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.
Doch wie geht es weiter? Wenn man dem Whitepaper glauben schenken darf, soll im Dezember dien Jahres schon eine erste Version des zum Metaverse gehörigen Browsers existieren und erste externe Entwickler können im ersten Quartal 2023 im Metaverse starten. Ein straffer Zeitplan, der vielleicht trotz allem gelingen kann, denn schließlich steht der Vater des Metaverse selbst hinter der Vision.
