Spuren des Wandels: Transhumanismus

Wir entwickeln uns stetig weiter: von gedankengesteuerten Prothesen und direkt am oder im Körper angebrachter Elektronik, bis zum gezielten Einsatz von Nanorobotern in den Blutbahnen – kein Vorgang im menschlichen Organismus scheint mehr unantastbar. Dieser Gedanke ist der Grundstein des Megatrends mit dem Namen Transhumanismus.

Transhumanismus, so die allgemeine Definition, ist eine sehr spezielle Denkweise über die Zukunft. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie der Mensch sich selbst weiterentwickeln kann, um mit der zunehmenden Technologisierung Schritt zu halten.

Das Thema Transhumanismus ist dabei nichts Neues. Schon seit beinahe zwanzig Jahren überlegen die Menschen, wie sie Technologie und Biologie verschmelzen können. Die bahnbrechenden Erkenntnisse der Humanbiologie, die besonders in den letzten Jahren enorm an Aufmerksamkeit bekommen haben und die stetige Verbesserung von Sensoren, Robotik und künstlicher Intelligenz lassen einige Menschen einen neuen Blick auf die nächste Evolutionsstufe des Menschen werfen. Diese Diskussion ist immer begleitet mit großen ethischen und philosophischen Fragen, doch die Bewegung des Transhumanismus nimmt immer mehr Fahrt auf.

Die Frage, mit der sich die Verfechter dabei beschäftigen ist: Inwiefern können Menschen den nächsten Typ Mensch selbst gestalten?

 

Ray Kurzweil: Bereit für das hybride Denken? (Quelle: TED)

 

Viele Beispiele aktuell wirken abstrus und wie aus einem Science-Fiktion Film. Von echten Cyborgs bis hin zu Menschen, die sich ihren Autoschlüssel in den Arm implantieren lassen. Doch eines ist allen Verfechtern des Megatrends klar: die Limitationen des menschlichen Körpers erscheinen durch die neuen Entwicklungen und technischen Möglichkeiten nicht mehr absolut.

Auch einige der Innovatoren unserer Zeit beschäftigen sich mit der Erweiterung des Menschen. Man muss sich nur mal Neuralink von Elon Musk ansehen, der durch seine Bestrebungen den Intellekt des Menschen augmentieren möchte.

Egal wie man zu dem Thema des Transhumanismus steht, die Bestrebungen der Gruppe sind nachvollziehbar: es geht im Wesentlichen darum das Altern zu beseitigen und die intellektuellen, physischen und psychischen Fähigkeiten des Menschen stark zu verbessern. Man möchte die Grenzen überwinden und das Beste aus unserer Situation machen.

Transhumanismus kann als eine Erweiterung des Humanismus angesehen werden, so sagten schon die ersten Quellen zum Thema. Während beim Humanismus der Mensch als Individuum im Fokus steht, geht der Transhumanismus eine Stufe weiter und sagt, dass der Mensch sein volles Potenzial ausschöpfen sollte, auch wenn dies die Augmentierung des eigenen Körpers betrifft.

Auch wenn wir noch weit von einer finalen Lösung entfernt sind, wird der Trend des Transhumanismus, da sind sich die Zukunftsforscher weltweit einig, nicht so schnell verschwinden und Mensch und Maschine werden in der Welt von Morgen noch näher zusammenrücken.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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