Kein Gefühl in den Gelenken zu haben. Eine Situation, bei der viele Leute sich nicht vorstellen können, wie es war. Ein Mann, der vor vier Jahren nach einem Unfall schwere Verletzungen am Rückenmark davontrug, konnte nun dank Exoskelett mit Brain-Machine Interface wieder gehen.
„It was like [being the] first man on the Moon. I didn’t walk for two years. I forgot what it is to stand, I forgot I was taller than a lot of people in the room.“
Die Bewegungen im Exoskelett sind noch ungewohnt und alles andere als einfach, doch mit einiger Verbesserung des Anzugs, kann er großes bewirken. Der Patient, den BBC Thibault nannte, hatte eine Operation, um zwei Implantate auf die Oberfläche des Gehirns zu setzen, die die Teile bedecken, die die Bewegung kontrollieren. Dank mehr als sechzig Elektroden kann das Exoskelett Implantat die Gehirnaktivität messen und gibt die Anweisungen an die jeweilige Komponente des Roboteranzugs weiter.
So funktioniert das Exoskelett?
Exoskeleton Controlled by a Brain-Machine Interface (Quelle: The Lancet)
Damit der Computer sich optimal auf Thibault einstellen kann, probten die französischen Forscher zuerst die Funktion der Hirnimplantate mittels eines Computerspiels, in dem der Patient einen virtuellen Avatar zum Gehen bringen sollte.
„It was very difficult because it is a combination of multiple muscles and movements. This is the most impressive thing I do with the exoskeleton.“
Trägt Thibault den Anzug, liest dieser mittels einer filigranen Software die Gehirnaktivitäten und wandelt diese in Befehle für das Exoskelett um. Denkt er nun „lauf“, wandelt das Skelett den Befehl in eine Bewegung um. Ähnliches gilt auch für die Arme, welche er über Gedanken kontrollieren kann.
Die französischen Wissenschaftler sagen, dass sie die Technologie weiter verfeinern können. Im Moment sind sie durch die Datenmenge begrenzt, die sie aus dem Gehirn lesen können, doch mit der Entwicklung neuer Chips und der Erweiterung der Elektroden, kann die Bewegung immer flüssiger werden.
Beitragsbild: BBC