KI in Hollywood: Ein Werkzeug zur Unterstützung der Kreativität, nicht deren Ersatz

Hollywood steht zwar aktuell wegen AI im Mittelpunkt von Arbeitskämpfen, aber die Technologie hat die Film- und TV-Branche bereits vor langer Zeit erobert. Auf der SIGGRAPH in LA wurden algorithmische und generative Tools in zahlreichen Diskussionen und Ankündigungen präsentiert. Die kreative Seite der Produktion steht diesen Neuerungen offen gegenüber, solange sie Künstler unterstützt und nicht ersetzt.

Die SIGGRAPH ist nicht nur eine Film- und TV-Produktionskonferenz, sondern seit 50 Jahren eine Plattform für Computergrafiken und visuelle Effekte. Die Themen beider Bereiche haben sich in jüngster Zeit immer stärker überschnitten. Obwohl der Streik das dominierende Thema des Jahres war, wurde es in den Präsentationen nur selten angesprochen. Dennoch war die Botschaft klar: „Die Situation ist schwierig, aber wir können unsere Fähigkeiten weiterhin ausbauen und perfektionieren.“

Es gibt Befürchtungen, dass KI in der Produktion Künstler ersetzen könnte. Doch bereits jetzt spielt AI eine wichtige Rolle in Film und Fernsehen, wo sie wichtige künstlerische Aufgaben erfüllt. Dies konnte man in vielen Panels und Präsentationen beobachten.

Ein eindrucksvolles Beispiel lieferte Pixar mit den Animationstechniken ihres neuesten Films „Elemental“. Die Charaktere dieses Films sind abstrakter und daher schwierig darzustellen. Hierbei wurde die prozedurale Generierung zur Erzeugung der Charaktere verwendet, wobei Künstler und Ingenieure eng zusammenarbeiteten. Ein besonderes Highlight war der Einsatz von „volumetric neural style transfer“ (NST) bei einem der Hauptcharaktere, um ihm ein einzigartiges Aussehen zu verleihen.

Ein weiterer spannender Einblick kam von DNEG, einem VFX-Unternehmen, das den Film „Nimona“ animierte. Hier wurde betont, wie KI dazu beiträgt, den Dialog zwischen Kreativen und Regisseuren zu beschleunigen, um den gewünschten Look für Szenen schneller zu finden.

Doch trotz dieser Fortschritte sind die Sorgen der Künstler real. Sie befürchten, dass ihre kreativen Fähigkeiten durch Maschinen ersetzt werden könnten. Viele sind jedoch der Meinung, dass nicht die Technologie das Problem ist, sondern uninformierte Entscheidungsträger.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn AI dazu genutzt wird, den kreativen Prozess zu unterstützen und zu verbessern, könnte dies revolutionär sein. Wenn jedoch die Kreativität der KI untergeordnet wird, stehen Hollywood noch viele Herausforderungen bevor.

Beispielbild: Pixar

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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