Große Rauchwolken über den Wäldern. Schwarze Wolken, die sich über das Geäst der Bäume legen. Jedes Jahr werden Unmengen an Ernte- und Waldresten verbrannt. Ein unglaubliches Problem für die Umwelt. Doch was wäre, wenn man aus dem Abfall der Natur Brennstoff erstellen könnte?
Diese Frage hat sich auch das indische Startup Takachar gestellt und möchte diesem Problem mittels eines kleinen, tragbaren Systems Herr werden. Ihre Technologie soll landwirtschaftliche Abfälle in marktfähige Bioprodukte umwandeln – alles dank der „Torrefizierung“.
Die sogenannte Torrefizierung ist eine thermochemische Reaktion, welche unter Ausschluss von Sauerstoff bei Temperaturen von mehr als 200 Grad auftreten. Die Abfälle werden dabei zersetzt, sodass Holzkohle und torrefizierte Biomasse entsteht. Diese können anschließend als Dünger oder als Brennstoff verwendet werden.
Mit der Methode kann also nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch ein Gewinn durch den Verkauf der neuen Produkte erzielt werden. Inspiriert wurde das Startup von der französischen Röstung von Kaffeebohnen. Auch hier wird die Biomasse unter Ausschluss von Sauerstoff geröstet und zersetzt.
Die Methode des Unternehmens ist dabei nichts neues, doch bisher war es für die Landwirte nicht möglich die Torrefizierung einzusetzen, da die Analgen zu groß und zu teuer waren. Durch das handliche System von Takachar soll dies verändert werden. In einem Pilotprogramm konnte das Unternehmen bereits die Funktionalität in Kenia testen, wo die aus Reisresten gewonnenen Brennstoffe an über 5.000 Landwirte verkauft wurden.
Das Startup erhält bereits einiges an Aufmerksamkeit und gehörte im letzten Monat auch zu den Trägern des Öko-Oscars, welcher von Prinz William und Kate, der Herzogin von Cambridge, ins Leben gerufen wurde.