Innovationsmethoden: 6-3-5 Methode

Eine sehr beliebte Innovationsmethode, gerade in kreativen Prozessen, ist die sogenannte 6-3-5 Methode. Sie fällt in die Kategorie der Brainwriting-Techniken, geht jedoch in ihrer Gestaltungsfreiheit noch weiter. Sie besticht dadurch, dass sie auf den verschiedenen Ideen der Teilnehmer aufsetzt und diese systematisch ausbaut. Aufgrund dieser Vorgehensweise freut sie sich auch in Design Thinking Workshops großer Beliebtheit.

Ein großer Vorteil der Methode ist es, dass sie oft auch sehr spontan in einem Innovation Workshop angewendet werden kann. Meine Erfahrung zeigt, dass selbst völlig ungeübte Teilnehmer auf neue und disruptive Ideen kamen, indem sie die 6-3-5 Methode angewendet haben. Ziel ist es in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Ideen zu entwickeln. Dabei fordert der Workshop-Leiter die Teilnehmer auf bestehende Ideen aufzugreifen und weiterzuentwickeln.

 

Ablauf der 6-3-5 Methode

Man sagt, dass mit dieser Innovationsmethode bis zu 108 Ideen entstehen können. Damit dies möglich wird, braucht es jedoch bis zu sechs Teilnehmer.

Zu Beginn wird ein zu lösendes Problem anhand eines kurzen prägnanten Satzes vorgestellt. Wenn alle Teilnehmer die Herausforderung verstanden haben, wird ihnen ein vorbereitetes Blatt ausgehändigt. Auf diesem sind 3 Spalten und 6 Reihen aufgedruckt, was am Ende zu 18 Kästchen führt. Jeder Teilnehmer wird aufgefordert, in der ersten Reihe drei Ideen zur Lösung der genannten Problemstellung aufzuschreiben. Nach ungefähr fünf Minuten werden die Blätter im Kreis an den nächsten Workshopteilnehmer weitergegeben. Dieser soll nun versuchen, die bereits aufgeschriebenen Ideen aufzugreifen und zu ergänzen bzw. sie weiterzuentwickeln.

 

Vorteile und Herausforderungen der Methode

Der wohl größte Vorteil der 6-3-5 Methode ist, dass sie im Vergleich zum klassischen Brainwriting, besser strukturiert ist und einen Mindestoutput an Ideen hervorbringt.

Jedoch kann genau diese Struktur auch hemmen und die eigene Kreativität beeinflussen, da man von den Ideen des Vorgängers begrenzt wird. Auch die Anonymität, durch die das Brainwriting besticht, fehlt bei dieser Innovationsmethode vollkommen.

 

Trotz allem sollte jeder die 6-3-5 Methode testen, der viele Lösungsansätze in möglichst kurzer Zeit generieren möchte. Gerade in der ersten Innovationsphase, in der neue Ideen generiert werden sollen, ist sie eine der effizientesten Methoden.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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