Man liest viel über sie: die Urbanisierung. Wenn es nach diesem Megatrend geht, zieht es die Menschen verstärkt in die Städte. Der ländliche Raum, wie wir ihn heute noch kennen, wird also in Zukunft der Vergangenheit angehören. Ein Trend, der zum Umdenken anregt, sowohl, um den ländlichen Raum wieder attraktiver zu gestalten, als auch, um die Städte auf den Ansturm vorzubereiten.
Erstmals in unserer Geschichte lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in den Städten. Bis 2050 sollen es sogar 75% sein. Die Dynamik hinter diesem Trend ist dabei extrem hoch und fordern von den Großstädten eine neue Lebens- und Kulturform. Sie werden vernetzter, vielfältiger, aber auch unübersichtlicher.
Die Städte der Zukunft müssen anpassungsfähig sein, müssen jedoch auch so widerstandsfähig geplant werden, dass sie diesem Ansturm standhalten können. Neue Konzepte müssen daher die Städte von Morgen prägen.
Urban Farming
Beim Urban Farming geht es um weit mehr, als das Anbauen von Pflanzen auf dem Balkon. Völlig neue Wohn- und Gebäudekonzepte sind aktuell in Entwicklung, die nicht nur das Grün zurück in die Stadt bringen, sondern auch das Bild unserer Megastädte völlig verändern werden.
FEEDING THE FUTURE New York City’s Experiment in Urban Agriculture (Quelle: NRDCflix)
Grüne Hochhäuser mit frischen Lebensmittel, Drohnen die diese ernten und direkt zu uns bringen. Das sind nur wenige Zukunftsszenarien, wie sie aktuell entwickelt werden. Nicht zu unrealistisch, wenn man bedenkt, wie sich das Verhältnis zwischen städtischem und ländlichen Raum verändern wird.
Smart Cities und Connected Cities
Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts heißt es immer. Die zunehmende Datenrevolution geht daher auch an unseren Städten nicht vorbei. Die Verschmelzung der modernen Datentechnologien mit den Prozessen der Städte erschafft die oft genannten Smart Cities. Durch Sensoren und drahtlose Verbindungen wachsen alle Prozesse zusammen. Das Internet of Everything unterstützt diese Entwicklung noch und hilft es die immer stärker ansteigenden Menschen- und Verkehrsflüsse unter Kontrolle zu halten.
Smart Cities are Connected Cities (Quelle: Mastercard)
Trotz einer steigenden Unübersichtlichkeit wird das Leben in den Städten planbar und steuerbar. Prozesse werden effizienter und der Energieverbrauch wird gesteuert. Die Zukunft der Städte ist somit vernetzt.
Attraktivität des ländlichen Raumes
Mit der zunehmenden Beliebtheit der Städte steigen nicht nur die Einwohnerzahlen, sondern auch die Mieten. Allein aus diesem Grund wird der ländliche Raum wieder zunehmend in den Vordergrund rücken. Für viele Regionen wird es daher eine Zukunft als Erweiterung der urbanen Fläche geben. Dies ist auch eine naheliegende Entwicklung.
Mit Aktionen wie unserem Silicon Vilstal probieren wir genau diese Entwicklung in den Vordergrund zu rücken. Die ländlichen Räume haben viel zu bieten und mit der sich stetig weiterentwickelnden Infrastruktur, gewinnen sie zunehmend an Attraktivität. Viele Dörfer werden dabei eine urbane Revolution erleben, wie es auch beim Silicon Valley passierte. Cafes, Theater und vor allem Coffee Shops sorgen für eine zusätzliche Attraktivität für die Stadtbevölkerung.
Städte für die Menschen
In immer volleren Städten gehören die Autos der Vergangenheit an. So prognostizieren einige Zukunftsforscher, dass die autogerechte Stadt bald ausgedient hat und die Lebensqualität der Einwohner wieder in den Mittelpunkt rückt. Das menschliche Bedürfnis vor dem der Mobilität. Ob sich dies so umsetzen lässt, betrachte ich persönlich kritisch, denke jedoch, dass sich die Art der Transportation ändern wird.
P2P carsharing and the evolution of private mobility (Quelle:TEDx)
Mit dem Megatrend der Sharing Economy im Blick werden Lösungen wie Drive Now oder Car2Go immer beliebter. Ich glaube in wenigen Jahren wird nicht jeder Bewohner einer Stadt ein eigenes Auto haben, doch ob es nahezu ohne Autos, wenigstens in den deutschen Städten, funktionieren wird, bleibt zu bezweifeln.