Waymo – Googles Roboter Taxis erobern die Straßen von Arizona

Wie sieht die Zukunft der urbanen Mobilität aus? Es gibt viele Ansätze, über die aktuell heiß diskutiert wird; von fliegenden Autos bis zum Car-Sharing sind aktuell verschiedene Prognosen im Umlauf. Auch wenn die Wahrheit meist in der Mitte solcher Szenarien liegt, kommt nun ein weiterer Aspekt hinzu: die Roboter Taxis von Waymo.

Waymo’s fully self-driving cars are here (Quelle: Waymo)

 

Am Freitag wurde bekanntgegeben, dass die Google-Tochter Waymo eine offizielle Genehmigung zum öffentlichen Transport im US-Bundesstaat Arizona erhalten hat. Dies bedeutet, dass das Unternehmen, welches sich auf selbstfahrende Autos spezialisiert hat, nun offiziell einen Transportdienst einführen kann, mit dem sie alle Leistungen anbieten dürfen, die aktuell bei den Taxiunternehmen liegen.

 

„As we continue to test drive our fleet of vehicles in greater Phoenix, we’re taking all the steps necessary to launch our commercial service this year…“ – Waymo

 

Waymo will die intelligenten Mini-Vans noch in diesem Jahr auf die Straßen bringen, nachdem sie bereits im November 2017 äußerst erfolgreiche Tests auf öffentlichen Straßen durchgeführt haben. Neben den Taxibetreibern dürften sich auch die US-Fahrdienste Uber und Lyft wenig über die automatisierte Konkurrenz freuen, da Waymo sich als direktes Substitut zu ihnen positioniert.

Aktuell sind die Fahrten mit den autonomen Vans von Waymo noch kostenfrei, doch schon bald sollen Preissysteme bekanntgegeben werden, die den Service schließlich fest in die urbane Mobilität der Städte integrieren. Auch wen sich das Unternehmen bisher bezüglich der Traife bedeckt hält, wird es sicher ein klares Konkurrenzprodukt zu Uber und den klassischen Taxis werden.

 

Innovations-Profil: Waymo

Die autonomen Taxis von Waymo bestechen besonders durch den Grad an Sicherheit, den die Google Tochter in ihre Systeme integriert hat. In den 12monatigen Tests musste in nur 63 Fällen eingegriffen werden, was im Vergleich zu den autonomen Lösungen der Konkurrenz für ein Höchstmaß an Sicherheit spricht. Mit dieser sehr guten Quote und den hohen Standards, die Google in seinen Unternehmen an den Tag legt, hat Waymo gute Chancen ein Hit auf den Straßen zu werden.

Innovations-Profil - Waymo

Die wenigsten Leute saßen bisher in einem autonomen Fahrzeug. Da die Berührungspunkte der breiten Öffentlichkeit mit einem solchen Fahrzeug daher eher gering ausfallen, wird eine Innovation, wie die von Waymo, als äußerst Neuartig wahrgenommen werden. Auch die Unsicherheit bei den Passagieren des Roboter Taxis wird hoch sein, da gerade der Faktor des menschlichen Eingreifens, so gering er bei der Google-Lösung auch sein mag, für viele Passagiere noch äußerst besorgniserregend ist. Die Komplexität jedoch wird es nicht höher sein, als einem Taxifahrer sein Ziel zu nennen. Es bleibt abzuwarten, wie in Arizona die selbstfahrenden Taxis angenommen werden, doch glaube ich, dass nach einer Eingewöhnungsphase viele Leute auf die intelligenten Mini-Vans umsteigen werden. Der Konfliktgehalt ist daher im mittleren Segment anzusetzen.

Fazit: Google hat den Trend zum autonomen Fahrzeug erkannt und mit Waymo einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer modernen und sicheren urbanen Mobilität geebnet. Es bleibt noch abzuwarten, wie der Fahrbetrieb in den USA angenommen wird und welche anderen Unternehmen ebenfalls auf diesen Trend aufspringen werden, doch wie man Google kennt, werden sie einer der Vorreiter bleiben und das noch einige Zeit lang.

 

Beitragsbild: Waymo

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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