Nachdem der AI Act letzte Woche in Kraft getreten ist, hat Meta angekündigt, dass es sein kommendes KI-Modell sowie zukünftige Modelle nicht mehr in der Europäischen Union verfügbar machen wird. Der Grund dafür ist laut einem Bericht von „Axios“ das angebliche Versäumnis der EU-Behörden, rechtliche Klarheit zu schaffen.
Dies ist der neueste Schritt im Kräftemessen zwischen Meta und der EU, die in den letzten Jahren eine Reihe von Regulierungen für KI und Plattformdienste eingeführt hat. Metas Entscheidung unterstreicht die wachsende Bereitschaft von US-Technologieunternehmen, europäischen Kunden im Zweifel auch Produkte vorzuenthalten.
„Wir werden in den kommenden Monaten ein multimodales Llama-Modell auf den Markt bringen, allerdings nicht in der EU, da das europäische regulatorische Umfeld nicht vorhersehbar ist“, sagte ein Sprecher von Meta in einer Erklärung gegenüber Axios.
Der AI Act, der von der Europäischen Union verabschiedet wurde, stellt eine umfassende gesetzliche Regelung für die Nutzung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz dar. Ziel des Gesetzes ist es, sicherzustellen, dass KI-Systeme sicher, transparent und ethisch vertretbar sind. Der AI Act legt strenge Anforderungen an die Entwicklung und Implementierung von KI-Technologien fest, insbesondere in Bezug auf Risikobewertung, Datenschutz und die Vermeidung von Diskriminierung. Diese strengen Regulierungen sollen sowohl die Verbraucher schützen als auch das Vertrauen in KI-Systeme stärken. Kritiker argumentieren jedoch, dass die komplexen und teilweise vagen Bestimmungen des AI Act die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen beeinträchtigen könnten.
Metas neue multimodale Modelle sollen in der Lage sein, Video, Audio, Bilder und Text zu erkennen. Diese Modelle werden in eine Reihe von Produkten eingebaut. Laut Meta werden europäische Unternehmen die multimodalen Modelle nicht verwenden können, obwohl sie unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. In letzter Konsequenz bedeutet dies auch, dass Unternehmen außerhalb der EU ihre Dienstleistungen in Europa nicht mehr anbieten können, wenn sie die neuen Meta-KI-Modelle nutzen.
Auch der US-Konzern Apple hatte im vergangenen Monat erklärt, dass er seine Apple-Intelligence-Funktionen wegen regulatorischer Bedenken nicht in Europa veröffentlichen wird.
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