Innovation erklärt: Decentralized Autonomous Organizations (DAOs)

Wenn man so der Presse folgt, möchte man fast das Gefühl bekommen, dass das Web3 die Rettung des Internets wie wir es kennen darstellt. Es möchte das schaffen, was noch keiner geschafft hat und zwar dezentrale Dienste und Protokolle fördern und so den Nutzern mehr Freiheit während der Verwendung des Internets geben.

Anstatt gegen monatliche Gebühren, wie man es von den meisten SaaS Lösungen bisher kennt und mehr einer Kontrolle über die eigenen Daten beteiligt sich jeder Nutzer gemeinschaftlich an der Verwaltung und Kuration der Inhalte und Protokolle. Damit dies möglich wird, stehen Token, NFTs und die Blockchain ganz vorne, wenn es um die technische Machbarkeit des Web3 geht.

Doch eine Komponente ist der wirkliche Treiber, der eine solche Bewegung überhaupt ermöglicht – die sogenannten DAOs. DAO steht für dezentralisierte autonome Organisationen, welche das kollektive Eigentum und die dezentrale Zugänglichkeit des Web3 fördern sollen.

Wenn man DAOs mal herunterbrechen möchte, handelt es sich im wesentlichen um Organisationen, die von einer Gruppe einzelner Nutzer geführt werden und die helfen Verträge und Aktionen auf der Blockchain auszuführen. Durch die dezentrale Organisation der DAOs werden zentrale Instanzen oder Kontrollpunkte überflüssig, denn die Gemeinschaft der Nutzer arbeiten gemeinsam an einem Interesse und Ziel.

Nehmen wir mal das Beispiel NFTs. Hier werden DAOs beispielsweise eingesetzt, um kollektives Eigentum zu verwalten. Man könnte es ein wenig mit einer gemeinsamen Schatzkammer bezeichnen, wo nur die Mitglieder reinkommen, die reinkommen sollen. Jede Veränderung, beispielsweise eine Entnahme aus der Schatzkammer, ist nur mit der Zustimmung aller Mitglieder möglich. Besonders bei Play-to-Earn Spielen macht eine solche Struktur Sinn, da man sich hier beispielweise als Team Ressourcen oder NFT-Kreaturen teilt und gemeinsam an einem Ziel arbeitet.

Doch auch in der Erschaffung neuer kreativer Branchenzweige, beispielsweise in der Textilindustrie werden sie immer beliebter. Beispielweise bringt „The Fabricant“ gemeinsam mit den Mitgliedern ihres DAOs neue virtuelle Kollektionen heraus und arbeitet daran die Modewelt ins digitale Zeitalter zu überführen.

Ein großer Vorteil der DAOs ist jedoch vor allem, dass sie nicht durch hierarchische Strukturen gebremst werden, wie es in klassischen Unternehmen der Fall ist. Da der Konsens der Mitglieder für eine Entscheidung notwendig ist, können, sofern man wirklich an einem Ziel arbeitet, schnell Entscheidungen und Tätigkeiten beschlossen werden.

Gerade bei Wohltätigkeitsorganisationen findet man diese Art der Struktur heute schon häufiger, da so über die Gelder für einen gemeinnützigen Zweck schneller und gemeinschaftlich entschieden werden kann. Außerdem können sie für die dezentrale Organisation so immer weitere Unterstützer aufnehmen und gemeinschaftlich dem Zweck des Vereins folgen.

Trotz allem sind die DAOs heute noch teilweise sehr kleine Bewegungen, die wohl erst mit dem stetigen Wachstum des Web3 zum großen Erfolg werden können. Könntet ihr Euch vorstellen eine solche dezentrale Organisation für einen Bereich in dem ihr aktiv seid aufzubauen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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