Das Ende einer Ära möchte man fast sagen. Google hat kürzlich in einem Blog-Post bekanntgegeben, dass sie in Zukunft keine Werbeanzeigen mehr schalten werden, die Personen über mehrere Webseiten hinweg tracken können. Bedeutet dies das Ende der ewigen Schatten des Internetverlaufs? Einige Marketingabteilungen und Agenturen haben diese Nachrichten sicherlich nicht sehr erfreut aufgenommen, denn damit endet die personalisierte Werbung, wie wir sie kennen.
Doch mit dem Verzicht auf die Auswertung des Surfverhaltens seiner Nutzer möchte Google nicht unattraktiver für die Werbepartner werden – schließlich lag der Umsatz mit Werbung bei Google im vergangen Jahr bei stolzen 146,92 Milliarden US Dollar – sie möchten sich nur dem veränderten Nutzerverhalten und den neuen Schwerpunkten dieser widmen.
„People shouldn’t have to accept being tracked across the web in order to get the benefits of relevant advertising. And advertisers don’t need to track individual consumers across the web to get the performance benefits of digital advertising.“ – David Temkin, Director of Product Management, Ads Privacy and Trust bei Google
Konkret bedeutet das, dass Google auch in Zukunft nicht plant wieder auf Tracking-Cookies zu setzen, vielmehr ruht ihre Hoffnung auf einer alternativen Technologie, dem sogenannten FLoC. FLoC steht für „Federated Learning of Cohorts“ und soll dazu dienen, große Gruppen von Menschen in Clustern zusammenzufassen und aus den Gruppeneigenschaften Gemeinsamkeiten abzuleiten. Ähnliche Prinzipien wendet beispielsweise Netflix an, um die Empfehlungen für neue Filme und Serien an die einzelnen Nutzer anzupassen. Im Fokus der neuen Maßnahme, so der Suchmaschinen-Gigant weiter, steht also nichtmehr die Einzelperson, sondern die Gruppe. Dies ist nicht nur aus Datenschutzgründen eine gute Idee, sondern ermöglicht mittels Predictive Analytics Ansätzen einen effektiveren Weg zu neuen, personenübergreifenden Informationen.
Werbetreibende können, nach aktuellem Teststand, mindestens 95% der Effektivität der personalisierten Anzeigen erwarten – Tendenz steigend. Bis zum zweiten Quartal 2021 soll FLoC dann auch den Weg in Google Ads finden und als durchdachte und datenschutzkonforme Targeting-Methode zur personalisierten Werbung zur Verfügung stehen.