Roboter im Handel, das klingt im ersten Moment nach Science-Fiction, jedoch nicht nach der realen Welt. Doch gehören Roboter, die Regale befüllen und mit den Kundeninteragieren schon heute zum Alltag – wenigstens bei Walmart. Der Einzelhandelsgigant setzt 1.500 Roboter in der Kundeninteraktion, der Lieferkette und der Inventur ein, damit sind sie der größte Händler, der den Schritt in die Robotik gewagt hat.
Die Idee dahinter ist, Prozesse zu rationalisieren und Kosten zu senken. Eine Veränderung, die natürlich viele Mitarbeiter nicht unbedingt begeistert und wieder auf eine der größten Herausforderungen unserer sich automatisierenden Zeit hinweist, der Mensch-Maschine Interaktion.
Die 1.500 Roboter, die bereits in 350 Filialen eingesetzt werden, sind ein erster Versuch von Walmart das Feld für weitere Automatisierung und die Unterstützung ihrer Mitarbeiter zu ebnen. Die Roboter scannen in den Läden die Regale, entladen Kartons mit Produkten, Reinigen die Böden oder helfen den Konsumenten am POS. Ein Ersatz für die Mitarbeiter soll der Roboter jedoch nicht sein, das betont Walmart deutlich, er soll ein optimiertes Kundenerlebnis schaffen und den Mitarbeitern Zeit für wichtigere Aufgaben geben
How Bossa Nova’s robots track inventory at Walmart stores (Quelle: TechCrunch)
Ziel ist es, ein reibungsloseres Erlebnis für Kunden und Mitarbeiter zu schaffen, indem saubere, besser organisierte Geschäfte geschaffen werden, die reibungslos funktionieren.
Innen und Außensicht – die Mitarbeiter sind weniger begeistert
Auch wenn die Geschäftsführung von Walmart äußerst positiv auf die Roboter in den Filialen reagieren und begeistert berichten, sind die Mitarbeiter weniger euphorisch. Sie berichten, dass sie Angst haben ersetzt zu werden, dass sie sich gedrängt fühlen selbst so viel zu arbeiten, wie der Roboter und daher noch mehr Stress als zuvor empfinden. Andere Angestellte von Walmart berichten, dass sie sehr viel Zeit darauf verwenden müssen dem Roboter die Grundlagen des Retail beizubringen und ihn oft umprogrammieren müssen, wenn sich Bestand oder Filiallayout verändern.
Auch berichten sie davon, dass die Kunden teilweise sehr erschrecken, wenn einer der Roboter neben ihnen lautlos die Regale einräumt
Ein langer Weg
Es mag noch ein langer Weg sein, bis Roboter völlig zur Normalität unseres Alltags gehören, doch Aktionen wie die von Walmart sind von zentraler Bedeutung, um der Bevölkerung die Berührungsängste mit neuer Technologie zu nehmen und auch den Mitarbeitern zu zeigen, dass es noch lange nicht so weit ist, dass sie komplett von Maschinen ersetzt werden.
Beitragsbild: Walmart