Der 1989er Klassiker Zurück in die Zukunft legte die Latte hoch was das Leben im 21. Jahrhundert betraf. Fliegende Autos, selbsttrocknende Kleidung und Hoverboards. Zum Tag der Ankunft von Marty McFly, dem 21. Oktober 2015, betrachtet wurden, hat sich in einem Jahr und einem Monat doch einiges getan.
Die zweite Haut: Künstliche Verjüngung
Im zweiten Film der Hit-Trilogie Zurück in die Zukunft, überraschte Doc Brown, gespielt von Christopher Lloyd, Marty in seinem fliegenden Delorean. Während seiner Zeit in der Zukunft hat sich der Doc einer Gesichtsverjüngung unterzogen, die er durch eine dünne Siliconmaske zunächst verbarg.
In diesem Jahr machte das MIT von sich reden, indem sie genau diese Technologie perfektioniert haben, jedoch genau in umgekehrter Reihenfolge. Das Team um Forscher Robert Langer entwickelte eine neue Art von Wearable – eine zweite Haut. Das sogenannte XPL lässt sich einfach auf die eigene Haut auftragen und sorgt dafür, dass der Träger jünger und agiler wirkt.
Engineering a second skin (Quelle: MIT)
Mixed und Virtual Reality – Entertainment für die ganze Familie
Mixed Reality und Virtual Reality waren im Haus der Familie McFly im Jahr 2015 ein gebräuchliches Mittel zur Unterhaltung. Neben riesigen Fachbildschirmen und Faxmaschinen beschäftigte sich Marty Jr. noch während des Abendessens intensiv mit der Brille. Oculus Rift und Co kamen dem Design jedoch bislang nicht wirklich nah. Erst die HoloLens, die Mixed Reality Brille von Microsoft, ähnelt dem Exemplar aus dem Kultfilm.
Teaser HoloLens (Quelle: Microsoft)
SmartClothing – von den Schuhen bis zur Jacke
Die selbstschnürrenden Schuhe von Nike waren eine Attraktion des Films. Zum letztjährigen Jubiläum entwickelte Nike eine Schuhreihe, die genau den Vorstellungen von Zurück in die Zukunft gerecht wurde. Vor einem Jahr noch im Retrodesign ist Nikes selbstschnürrender Sneaker nun auch optisch im 21. Jahrhundert angekommen.
Nikes Power-Lacing Sneaker (Quelle: WIRED)
Doch nicht nur die Schuhindustrie wurde vom Film inspiriert: Jayan Thomas, ein Forscher der University of Central Florida, entwickelte weitere SmartClothing Elemente.
„That movie was the motivation. If you can develop self-charging clothes or textiles, you can realize those cinematic fantasies — that’s the cool thing.“ – Jayan Thomas
Seine Erfindung verarbeitet Nanoelemente direkt während der Fertigung der Kleidung. Dies sorgt dafür, dass sie sich nicht nur selbst über Sonnenenergie aufladen kann, sondern allen Geräten des Nutzers, vom Smartphone bis zur Smartwatch, Energie liefert. Jayan Thomas ist kein Neuling auf dem Gebiet der Energiegewinnung und Speicherung. Etwas früher dieses Jahr erhielt er den R&D 100 Award für die Entwicklung eines Kabels, welches nicht nur Energie leiten sondern auch speichern kann.
All diese Innovationen zeigen, wie viel Einfluss ein Film auf die technischen Entwicklungen der Zukunft haben kann. Es bleibt daher abzuwarten, welche Vorhersagen aus Martys und Docs Reise ins 21. Jahrhundert noch wahr werden.
Beitragsbild: Universal Pictures