Autonomes Fahren und die Chancen für die Medienindustrie

In wenigen Jahren werden selbstfahrende Autos die Straßen bevölkern. Von Tesla über Ford bis zu Generalmotors arbeiten immer mehr Automobilgiganten an eigenen Lösungen zum autonomen Fahren. Bis 2021, so der Plan vieler Hersteller, soll es völlig autonome Fahrzeuge geben. Dies bedeutet neue Herausforderungen für die Medienindustrie, die sich neue Geschäftsmodelle überlegen muss, um die Autofahrer auch in Zukunft während der Fahrt zu unterhalten.

Es besteht kein Zweifel, dass fahrerlose Autos unser Leben einfacher machen werden. Sie sparen uns nicht nur Zeit, sondern bieten dem Fahrer auch einen verbesserten Komfort und eine erhöhte Sicherheit. Mit der zunehmenden Automatisierung, bekommen die Menschen die Möglichkeit auf der Reise andere Dinge zu tun. Eine Herausforderung für die Medienindustrie.

Während sich die Verkehrssicherheits- und Infrastrukturspezialisten auf einen Umschwung vorbereiten, steht auch eine lang erwartete neue Medienrevolution bevor. Nach der Digitalisierung diskutieren die Medienexperten also über eine neue Art, wie wir unterwegs Unterhaltung konsumieren. Schaut man sich alleine in München um, arbeiten Auto- und Medienindustrie Hand in Hand, um neue Möglichkeiten des Entertainments zu entwickeln.

 

Autonomes Fahren: Die nächste Medienrevolution

Da das Auto sich immer mehr um den Verkehr kümmert, wird die Nachfrage nach immer intensiverer Unterhaltung an Bord des Fahrzeugs steigen. Doch bevor Autos zu unserem „dritten Lebensraum“ werden, müssen völlig neue Mediengattungen und Inhalte generiert werden.

Musik-Streaming-Dienste, wie Spotify im Auto, stellen bereits heute eine massive Konkurrenz zum Radio dar, da es in modernen Autos denkbar einfach ist einfach das Smartphone mit dem Fahrzeug zu koppeln und auf die volle Funktionalität des täglichen Begleiters zuzugreifen. Fahrerlose Autos werden diesen Wandel noch um ein Vielfaches übertreffen, denn alle Insassen des Autos werden in der Lage sein nicht nur zuzuhören, sondern auch Videos zu sehen oder Spiele zu spielen.

Es müssen Unterhaltungssysteme entwickelt werden, die den vollen Komfort eines Wohnzimmers bieten, die die Mitfahrer unterhalten, sie uneingeschränkt arbeiten lassen oder sie entspannen, damit sie dringend nötigen Schlaf nachholen oder sich auf den Tag vorbereiten können.

Wenn die Fahrgäste sich entscheiden, die Landschaft zu genießen, können Augmented Reality Integrationen und Headup Displays zusätzliche Informationen zur Umgebung ausgeben, Details aus der Geschichte eines Ortes übermitteln oder einfach nur auf aktuelle Angebote in der Nähe hinweisen. So wie wir es schon heute gewohnt sind, personalisierte Empfehlungen auf unseren Telefonen zu bekommen, werden wir uns auch in unseren Autos daran gewöhnen maßgeschneiderte Werbeausspielungen zu erhalten.

Für die Medienindustrie ist es Zeit aktiv zu werden. Die Verhandlungen zwischen Herstellern, Plattformen, Content-Providern und Regulatoren laufen schon auf Hochtouren. Sie alle wollen gewappnet sein, wenn die Technik den finalen Sprung macht und vom Prototypen zum Alltag wird. Unternehmen müssen daher die Veränderungen in ihrem Umfeld beobachten, müssen mit anderen Firmen zusammenarbeiten (denn in Zeiten der Disruption können selbst die härtesten Konkurrenten zu Verbündeten werden) und informierte Entscheidungen über die Zukunft der Entertainment- und Medienindustrie treffen. Es steht eine spannende Zeit bevor, sowohl für die Autofahrer, als auch für die Medien.

 

 

Beitragsbild: BOSCH / FUNKE MEDIENGRUPPE

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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