Einführung ins Design Thinking

Wie findet man als Unternehmen heraus, wie die Kunden ticken? Die beste Methode ist es sie einfach zu Fragen. Eine Methode, die dafür seit einiger Zeit immer mehr an Beliebtheit gewinnt ist das sogenannte Design Thinking. In vielen Unternehmen, vom Konzern bis zum Startup, wird diese Methode heute gelebt um Prozess- und Produktinnovationen kundennah und effizient zu planen.

 

Design Thinking wurde von der Innovationsagentur IDEO entwickelt um die Prozesse ihrer Kunden kreativer zu machen. Die Erfinder des Prinzips suchten dabei einen Weg den trockenen Prozess der Produktentwicklung und –strategie kreativer zu gestalten.

 

“Design thinking is a human-centered approach to innovation that draws from the designer’s toolkit to integrate the needs of people, the possibilities of technology, and the requirements for business success.” —Tim Brown, CEO von IDEO

 

Ähnlich dem User-Centric-Design konzentriert sich der Design Thinking Prozess auf Innovationen mit einem expliziten Kundenfokus. Dafür werden die Nutzer nicht nur beobachtet und befragt, sondern direkt in die Entwicklung integriert. So können dessen Bedürfnisse besser befriedigt werden und die Unternehmen können über ihren eigenen Tellerrand hinaussehen.

Design Thinking fördert und fordert also eine gemeinschaftliche Kreativität zwischen Unternehmen und Kunden. Dabei geht die Methode oft auch unkonventionelle Wege und greift auf Vorgehensweisen aus dem Design-Bereich zurück.

 

https://www.youtube.com/watch?v=pXtN4y3O35M

How It Works: Design Thinking (Quelle: IBM Think Academy)

 

Vorteile von Design Thinking

Der Prozess des Design Thinking bietet einige Vorteile. Die Design Thinking Teams versetzen sich in allen Schritten immer direkt in den Kunden hinein. Es handelt sich also um einen äußerst bedürfnisorientierten Prozess, der Innovationen besonders anschaulich macht, auch durch den Einsatz des Prototypings.

Beim Prototyping handelt es sich um ein Verfahren zum Austesten von angestrebten Ergebnissen mit Hilfe kostengünstiger und aufwandsarmer Varianten des späteren Produkts. Werkzeug kann dabei alles sein, von Stift und Papier bis zur Geschichte. Die Prototypen machen spätere Lösungen für den Kunden greifbarer und zeigen dem Unternehmen schneller die Vor- und Nachteile der Entwicklung auf.
Während des Design Thinking Prozesses lassen sich jedoch auch viele klassische Kreativitätstechniken in den Prozess integrieren und ermöglichen den Teams viel Spielraum ihre eigenen Fähigkeiten optimal auszutesten.

 

Schritte des Design Thinking

Design Thinking Prozess

Im Design Thinking geht es vor allem darum den Kunden besser kennenzulernen. Die Stanford D-School und IDEO haben dabei folgende Schritte als Grundlage des Design Thinking definiert:

  • Empathy: Die Kundengruppe muss in diesem Schritt besser kennengelernt werden. Man muss hier verstehen wie die Leute ticken, die man mit dem Produkt ansprechen will.
  • Define: Weiß man wer seine Kundengruppe ist, muss man ihre Probleme besser verstehen, hier hilft es die richtigen Fragen zu stellen und basierend auf den Erfahrungen mit der Kundengruppe Problemstellungen zu definieren.
  • Ideate: Mit den neuen Informationen geht es ins Brainstorming, hier werden alle Probleme und Informationen gesammelt dargestellt und aus ihnen werden erste Ideen generieren.
  • Prototype: Ob eine Idee gut ist, kann besonders der betroffene Nutzer identifizieren. Daher sollten die besten Ideen aus dem Brainstorming als Prototypen visualisiert werden.
  • Test: Die verschiedenen Prototypen sollten hier mit den potentiellen Kundengruppen aus dem ersten Schritt getestet werden. Ihr Feedback fließt in die Optimierung des Prozesses und Produktes ein.

 

Voraussetzungen des Design Thinking

Design Thinking ist ein Prozess der sich in den meisten Unternehmen integrieren lässt. Hilfreich sind dabei flexible Räumlichkeiten, die den Mitarbeiter die Möglichkeit geben sich kreativ zu entfalten und ungestört mit den Kunden arbeiten zu können.

Das wichtigste während des Prozesses ist jedoch nicht nur die Umgebung, sondern auch die Zusammensetzung des Teams. Je unterschiedlicher die Mitglieder, umso kreativer und vielfältiger fällt der Prozess aus.

In aller Kreativität darf jedoch auch das Ziel nicht aus den Augen verloren werden. Es muss nicht um Budget und Realisierbarkeit im ersten Schritt gehen, doch eine Balance zwischen der kreativen Arbeitsweise und nächsten Prozessschritten muss irgendwann Teil des Innovationsprozesses werden.

 

Heute findet Design Thinking Einsatz in der Forschung, der Wirtschaft und auch der Politik – alle sind sie auf der Suche nach einem zielgruppenorientierten Ansatz innovative Wege zu gehen. Der Mensch steht dabei immer im Mittelpunkt.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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