Innovation erklärt: Worldcoin

Sam Altman, der CEO von OpenAI, hat Worldcoin ins Leben gerufen, ein Kryptowährungsprojekt, das Menschen Krypto-Token (WLD) schenkt, einfach, weil sie einzigartige Individuen sind. Worldcoin soll durch die Ausgabe von Krypto-Token im Austausch für biometrische Daten sowohl als globales universelles Grundeinkommen fungieren als auch ein Authentifizierungssystem bereitstellen, um Menschen von Robotern zu unterscheiden.

Seit der Beta-Phase hat das Projekt bereits 2 Millionen Nutzer angezogen und plant nun mit dem offiziellen Start, seine „Orbing“-Aktivitäten auf 35 Städte in 20 Ländern auszuweiten. Als Anreiz erhalten Personen, die sich in bestimmten Ländern registrieren, den WLD Krypto-Token von Worldcoin. „Worldcoin ist ein Versuch einer globalen Ausrichtung. Die Reise wird herausfordernd und das Ergebnis ungewiss sein“, sagten Sam Altman und Mitgründer Alex Blania in einer Ankündigung. Allerdings hat das Projekt auch Kritik von Technologieexperten hinsichtlich wahrgenommener Datenschutzrisiken auf sich gezogen.

Worldcoin ist eine digitale Währung, die sich von Marktführern wie Bitcoin oder Ethereum dadurch unterscheidet, dass sie den Menschen Token der zukünftigen Währung bietet, ohne dass sie Geld investieren müssen. Altman und Blania möchten, dass die Währung als eine Art universelles Grundeinkommen fungiert, das einen gerechteren Zugang zur Weltwirtschaft ermöglicht.

Menschen, die sich bei Worldcoin anmelden, müssen ihre Iris durch ein kugelförmiges Gerät scannen lassen, um einen Token zu erhalten. Dies dient dazu sicherzustellen, dass jede angemeldete Person ein Mensch ist und sich nur einmal anmeldet. „Worldcoin versucht hauptsächlich, auf der Authentifizierungsseite zu innovieren“, erklärte Jeremy Clark vom kanadischen Concordia Institute for Information Systems Engineering.

Nach Erhalt ihrer einzigartigen IrisHash und ihrer Krypto-Wallet erhalten die Personen eine „World ID“ oder einen digitalen Pass. Weltweit werden immer mehr biometrische Daten und digitale IDs verwendet, um Menschen die Abstimmung und den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Lebensmittelbanken zu ermöglichen.

Das Projekt hat die Aufmerksamkeit von einigen der größten Venture-Capital-Firmen im Silicon Valley auf sich gezogen, darunter Andreessen Horowitz und Blockchain Capital. Trotz anfänglicher Kritik bezeichnete Spencer Bogart von Blockchain Capital Worldcoin als „die überzeugendste Lösung“ für Sybil-Attacken, bei denen ein Hacker mehrere Identitäten erstellt, um ein Online-Netzwerk zu übernehmen.

Die Kritik an Worldcoin betrifft vor allem die Handhabung biometrischer Daten. Eine Untersuchung des MIT Technology Review hat Bedenken hinsichtlich der Methode von Worldcoin zur Sammlung biometrischer Daten aus Entwicklungsländern während des Projekts geäußert. Worldcoin versichert jedoch, dass es die biometrischen Daten der Nutzer anonymisieren und zerstören wird, sobald seine Systeme optimiert sind.

Beitragsbild: Worldcoin

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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