Innovation erklärt: Elon Musk’s Starlink

Elon Musk ist bekannt dafür, dass er das klassische Denken auf den Kopf stellt. Ob er nun die Disruption in die Automobilindustrie bringt, wie mit Tesla; das Transportwesen revolutioniert, wie mit dem Hyperloop oder die Raumfahrt neu erfindet, wie mit SpaceX, doch seine neueste Idee geht in eine ganz andere Richtung. Mit Starlink möchte er ein einzigartiges Internet-Netzwerk in den Orbit schicken, um das Internet, wie wir es kennen, grundlegend zu ändern.

Das Projekt mit dem Namen Starlink würde, so Musk und SpaceX, nach seiner Fertigstellung aus fast 12.000 Satelliten bestehen. Bis 2027 sollen sich diese im Orbit befinden und die Erde mit einem schnellen, latenzarmen und erschwinglichen Internetzugang versorgen. So sollen besonders die ländlichen und abgelegenen Gebiete ins Netz genommen werden und ihnen einen schnellen und optimalen Zugang zum Internet ermöglichen.

 

„Dies ist das aufregendste neue Netzwerk, das wir seit langem gesehen haben“ – Mark Handley, University College London

 

Wie funktioniert Starlink?

SpaceX hat in der letzten Zeit immer wieder Satelliten mit einer Falcon 9-Rakete in den Orbit gesendet. Doch dies war erst der Anfang. In den nächsten Jahren sollen weitere in die Umlaufbahn gebracht werden. Jeder Satellit wiegt etwa 227 Kilogramm und hat ungefähr die Größe eines Büroschreibtisches. Laut Elon Musk braucht es etwa 400 Satelliten, um eine geringe Internetabdeckung zu ermöglichen. 800 Satelliten im Orbit würden für eine signifikant operative Abdeckung sorgen. Um das Ziel, welches sich der Unternehmer für Starlink gesetzt hat, braucht es mindestens 1.600 Satelliten in einer Höhe von 440 Kilometer, um das Netz weitreichend zu verändern.

Starlink Mission (Quelle: SpaceX)

 

Die Übertragungstechnologie ist dabei revolutionier. Aktuell werden unsere Daten über Lichtimpulse in Glasfaserkabeln gesendet. Doch Glasfaser ist sehr teuer und besonders die Verlegung in der Erde ist teuer und nicht an allen Orten möglich.

Außerdem gibt es auch eine physikalische Begründung, weshalb der Weltraum besser für die Übertragung der Lichtsignale geeignet ist. Im Vakuum des Weltalls bewegt sich das Licht ungefähr 50% schneller, als durch feste Glasfasern. Aus diesem Grund ist Starlink optimal geeignet, um die Latenz des Anschlusses zu verringern und die komplette Erde abzudecken.

Die Starlink-Satelliten verbinden sich mit Hilfe von Lasern und bauen so ein Netz, um eine immer stärkere Internetabdeckung zu ermögliche. Auch wenn dies bei den ersten Satelliten, die aktuell im Orbit sind, noch nicht durchgeführt wird, sind für die nächsten Generationen Lasteranbindungen fest eingeplant. Empfangen werden die Signale über kleine Terminals, nicht größer als eine mittelgroße Pizza, die an Starlink angeschlossen werden und etwa 200 Dollar kosten sollen.

Musk sagte in einer Erklärung, dass die Starlink-Terminals auch leicht auf Schiffe, Flugzeuge und andere mobile Geräte passen würden, so dass diese Fahrzeuge bessere Breitbandverbindungen haben können, als es heute möglich ist.

 

Wie geht es weiter?

Nachdem etwa 1.600 Satelliten in einer Höhe von 342 Meilen in die Umlaufbahn gebracht wurden, hofft SpaceX, weitere 2.800 Satelliten in einer Höhe von 684 und 823 Meilen von der Erdoberfläche entfernt zu positionieren. Einige würden außerdem die Pole der Erde umkreisen, um komplizierte Nord-Süd-Verbindungen zu lösen.

Aktuell wird auch an neuen Ummantelungen und strapazierfähigeren Baudesigns der Satelliten gearbeitet, da Raumfahrtexperten und Astronomen nicht nur eine eingeschränkte Sicht in den Weltraum befürchten, sondern auch einen enormen Anstieg an Weltraumschrott erwarten, der andere Raumfahrzeuge beschädigen könnte.

 

Beitragsbild: SpaceX

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

Ähnliche Artikel

Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Follow us

FUTURing

Cookie Consent mit Real Cookie Banner