Innovation erklärt: Kreislaufwirtschaft

Nachhaltigkeit, Sharing Economy und Systemdenken – all diese Begriffe sind ein wesentlicher Baustein unserer Zukunft. Sie beschreiben Elemente der sogenannten Kreislaufwirtschaft, in Englisch Circular Economy, die sich mit der Welt von Morgen beschäftigt. In Deutschland, so eine McKinsey Studie, könnten bis 2030 durch die Kreislaufwirtschaft die Ausgaben für Mobilität, Wohnen und Lebensmittel um bis zu 25 Prozent sinken. Rohstoffe werden in diesem revolutionären System möglichst abfall- und emissionsfrei gelagert und so lange wie möglich wiedergenutzt und durch innovative Sharing-Konzepte geteilt. So könnte die deutsche Wirtschaft, laut der McKinsey Studie, jährlich um bis zu 0,3 Prozent schneller wachsen. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff der Kreislaufwirtschaft wirklich?

 

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft

Das Grundprinzip der Kreislaufwirtschaft ist es, dass das die Wirtschaft auf allen Ebenen effektiv arbeitet. Sowohl kleine Unternehmen, wie auch große Konzerne, Personen und Organisationen, alle Tragen zum Erhalt und zur Ausgestaltung des Systems bei, global und lokal.

Die Einführung einer Circular Economy bedeutet daher nicht nur Anpassungen, die darauf abzielen, die negativen Auswirkungen eines linearen Wirtschaftssystems zu regulieren, es bedarf eines kompletten systemischen Wandels, der eine langfristige Widerstandsfähigkeit und Stabilität schafft.

Kreislaufwirtschaft erklärt (Quelle: Europäisches Parlament)
Kreislaufwirtschaft erklärt (Quelle: Europäisches Parlament)

Mit dem Anstieg der Popularität des neuen Systems gibt es immer mehr zirkuläre Prinzipien und Systeme, die auf unterschiedlichsten Innovationssystemen aufbauen. Von Blockchain bis zum Internet der Dinge sind viele Technologien in der Kreislaufwirtschaft vertreten.

 

Neue Geschäftsmodelle in der Kreislaufwirtschaft

Diese Vielseitigkeit ermöglicht auch neue Geschäftsmodelle. Um das neue Wirtschaftssystem zu etablieren, braucht es Aktionspläne, die den Zusammenhang zwischen Gütern, Handel und Verwaltung erklären und Lösungen konzipieren. Ein Unternehmen mit einem zielgerichteten Geschäftsmodell betrachtet daher nicht nur das Produkt, sondern die Gesamtheit und schafft auch Gratifikatoren, die den Kunden dazu motivieren gebrauchte Gegenstände zurückzubringen und sich an der Circular Economy zu beteiligen.

 

„Von der Einführung einer Kreislaufwirtschaft würden in Deutschland vor allem die privaten Haushalte profitieren“ – Martin Stuchtey, Leiter des McKinsey Center for Business and Environment

 

Mit einem Blick in die Zukunft, lässt sich sagen, dass die Kreislaufwirtschaft eine ganz neue Ära an Fertigung und Nutzung heraufbeschwört, von dem viele Unternehmen die nächsten Jahrzehnte betroffen sein werden. Firmen müssen daher schon heute beginnen sich in dieses zukunftsträchtige Wirtschaftssystem hineinzudenken, die Perspektive zu wechseln und die die Funktionsweise unserer Wirtschaft aus einem neuen Blickwinkel betrachten, um auch langfristig und nachhaltig die Welt von Morgen mitzugestalten.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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