Blockchain Technologie ist in aller Munde. Immer mehr Unternehmen arbeiten daran ihre Geschäftsmodelle auf die Blockchain-Technologie anzupassen. Auch wenn sie viele noch vorwiegend mit Kryptowährung in Verbindung bringen, ist sie längst weit mehr als Bitcoin und Co. Blockchain bietet eine transparente, vertrauenswürdige und ausfallsichere Aufzeichnung und Übertragung von Daten. Diese Technologie, die so schnell zum Hype wurde, ist in der Lage, die Organisationen, die sie nutzen, nicht nur transparenter und effizienter, sondern auch sicherer zu machen. Dabei kann Blockchain beinahe in allen Industrien Anwendung finden, in denen es um den Datenaustausch geht. Drei davon werden in diesem Artikel näher beleuchtet.
1. Bankwesen und Zahlungsverkehr
Aktuellen Statistiken zufolge entwickeln heute bereits rund 80% der Banken ihre eigene Blockchain-Technologie. Ein Aufbäumen der Geldinstitute, welches notwendig ist, denn, wenn man sich bei den Experten umhört, sagen einige, dass das Bankenwesen durch Blockchain dieselbe Art von Disruption erleben könnte, wie es schon die Medien mit dem Aufkommen des Internets taten. Blockchain kann dazu genutzt werden, Milliarden von Menschen weltweit Zugang zu Finanzdienstleistungen zu verschaffen, nicht nur in Europa oder in den USA, sondern auch in Ländern der Dritten Welt, die aktuell keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zum traditionellen Bankwesen haben.
Nehmen wir das Beispiel Bitcoin. Die Kryptowährung ermöglicht es jedem Geld fast sofort und mit verhältnismäßig günstigen Grundgebühren überall hinzutransferieren.
Doch wieso ist Blockchain für den Zahlungsverkehr so gut geeignet? Das sichere, dezentrale und manipulationssichere Netz der Blochchain senkt nicht nur die Kosten, sie ermöglicht es auch Geld fast sofort und mit günstigsten Gebühren zu übertragen. Wird sie richtig eingesetzt, können bis zu 20 Milliarden Dollar für Zwischenhändler eingespart werden. Kein Wunder also, dass es bereits die erste „Blockchain Bank“ gibt und Finanzgrößen wie die UBS und Barclays mit der Technologie experimentieren.
2. Online-Musik
Musik Streaming hat die Medienbranche grundlegend verändert. Durch Spotify und Amazon Prime ist beinahe jeder Song über das Internet erreichbar, doch was für uns als Nutzer angenehm ist, ist ein Fluch für die Musiker. Diese verlieren teilweise bis zu 86% ihrer Erlöse an die Musik-Piraterie. Mit der Blockchain-Technologie soll dies der Vergangenheit angehören und sogar die Tantiemen steigen. Die Technologie ermöglicht es den Künstlern, auch ohne Plattenlabel, Tantiemen auf ihre Musik zu verdienen.
Möchte man es so sagen, gestaltet Blockchain also die Entertainment Branche fairer und gibt den Schöpfern ihrer Songs etwas zurück. Hierfür werden sogenannte Smart Contracts genutzt. Durch diese können die Einnahmen aus dem Verkauf von Songs automatisch nach vorher festgelegten Lizenzvereinbarungen verteilt werden.
Viele Startups arbeiten heute daran, dass Musiker direkt von ihren Fans bezahlt werden können, ohne dass sie dabei einen hohen Teil ihres Umsatzes an Plattenfirmen oder Portale abgeben müssen.
3. Wahlen
Gerade in Deutschland hätte das Wahlsystem eine Modernisierung dringend nötig. Die Wahl gehört schließlich zu den wichtigsten Bereichen unserer politischen Gesellschaft, doch ist sie alles andere als zeitgemäß. Bei zukünftigen Wahlen könnten die Stimmen jedoch beispielsweise über Blockchain abgegeben werden. Durch das Erfassen von Stimmen als Transaktionen hätten Regierungen und Wähler einen überprüfbaren Pfad, der sicherstellt, dass keine Stimmen geändert oder entfernt werden und keine illegitimen Stimmen hinzugefügt wurden.
Der Audit-Trail der Technologie würde dabei gleichzeitig die Identität des Wählers authentifizieren und die Stimmabgabe verfolgen.
Doch das sind nur drei Beispiele von vielen Anwendungsfeldern der Blockchain-Technologie. Jede Branche und jeder Bereich, der mit Daten oder Transaktionen zu tun hat, kann von der Blockchain profitieren. Die Möglichkeiten sind daher vielfältig und für Startups ein gutes Feld für neue und disruptive Geschäftsmodelle.