Startups und der Mittelstand – wie Unternehmen voneinander lernen können

In der heutigen Unternehmenswelt zählen neue Faktoren, die das klassische Unternehmertum noch nicht kannte. Dynamik und Agilität der einzelnen Prozesse sind heute ein Garant für den Unternehmenserfolg. Unternehmer müssen umdenken, denn die Gewinner von morgen sind die, die den Wandel und die Zukunft mitgestalten. Gerade der Mittelstand tut sich dabei jedoch häufig schwer. Auf der Suche nach einer Lösung wenden sich KMUs daher zunehmend der Startup-Szene zu und versuchen von den jungen, innovationsgetriebenen Gründern zu lernen und ihre Methoden auf die klassischen Geschäftsmodelle zu adaptieren.

Die klassischen Unternehmer des Mittelstandes haben genug von steifen Strukturen und endlosen Meetings, sie möchten eine Disruption ihrer Branche, jedoch eine die sie mit anführen. Doch gerade das Ausbrechen aus den festen Strukturen ist das Problem vieler Unternehmer. Es fehlen die Kapazitäten, monetär und personell, um etwas neues auszuprobieren und die Grenzen des eigenen Geschäftsfelds zu dehnen. Durch die Kooperation mit Startups erhoffen sich mittelständische Unternehmen die Lösungen, die sie selbst nicht schaffen können – eine Revolution ihrer Branche.

 

Möglichkeiten der Zusammenarbeit

Die Möglichkeiten für Netzwerke und Kooperationen zwischen etablieren Mittelständlern und Startups sind vielfältig. Um ein Verständnis für die Startup-Szene zu erlangen, können KMUs zunächst an Veranstaltungen für Gründerinnen und Gründer teilnehmen oder selbst einen sogenannten Hackathon oder ein Barcamp initiieren. Bei letzten Punkten kommen dabei Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen, häufig aus Startups, zusammen, um gemeinsam ein spezifisches Thema oder eine besondere Problemstellung zu bearbeiten.

Eine Alternative stellen Workshops da, bei denen Gründer und KMUs direkt aufeinandertreffen, um sich auszutauschen und vom anderen zu lernen. Der Kreativität des Mittelstands sind am Ende keine Grenzen gesetzt. Alles ist hier erlaubt, um den passenden Partner zu finden, der gemeinsam die Innovation des Unternehmensfeldes vorantreibt. Auch eine Vernetzung über Business Netzwerke wie XING oder LinkedIn ist dabei denkbar. Unternehmen können sich dort in Gruppen über für sie relevante Technologien vernetzen und durch aktive Beteiligung in den dortigen Diskussionen ein starkes Expertennetzwerk aufbauen.

 

Startups und Mittelständler – Hürden in der Praxis

Die größte Gefahr für den Erfolg der Zusammenarbeit zwischen Mittelstand und Startups sind in der Regel die zum Teil sehr unterschiedlichen Unternehmenskulturen. Startups sind Unternehmen, die sich aktuell in der Findungsphase ihres Geschäftsmodells befinden. Ein zu strukturiertes, bürokratisches oder eingefahrenes Vorgehen, wie es häufig in KMUs herrscht, kann im schlimmsten Fall das Startup ausbremsen und die gewünschte Agilität und Dynamik im Keim ersticken.

Es muss somit frühzeitig verstanden werden, was die einzelnen Positionen bedeuten und was der Unterschied der unterschiedlichen Firmengrößen mit sich bringt. Startups müssen verstehen, dass es in größeren Unternehmen andere Prozesse und Wartezeiten gibt, die es einzuhalten gilt, daher darf kein Frust entstehen, wenn es etwas anders läuft als gewohnt oder auch mal länger dauert. Umgekehrt ist es aber ähnlich, Startups sind Unternehmen die sich gerade erst erfinden, ihr Geschäftsmodell verändert sich häufig und ist dynamisch, die festen Strukturen, die sich in KMUs finden sind daher, wenn schlecht angewandt ein Hindernis im Entwicklungsprozess der Jungunternehmer.

 

Sowohl Mittelständler als auch Startups müssen sich auf das Experiment einlassen und aufeinander Rücksicht nehmen. Nur so kann es zu einer erfolgreichen Kooperation kommen.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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