Szenariotechnik – Der Blick in eine mögliche Zukunft

Wie wird die Geschäftswelt von morgen aussehen? Welche Innovationen werden in der eigenen Branche federführend? Bei all diesen Fragen sind Prognosen unvermeidlich. Um einen Blick in die Zukunft eines Unternehmens zu wagen, nutzen Zukunftsforscher und Futuristen keine Kristallkugel für die Trends und Entwicklungen der nächsten fünf bis zehn Jahre, sondern spezielle Szenariotechniken.

 

Szenariotrichter als Grundlage der Szenariotechnik
Szenariotrichter

 

Diese Innovationsforschungsmethode erfasst mögliche zukünftige Entwicklungen und Stoßrichtungen stellt stellt mittel- bis langfristige Zusammenhänge dar. Dabei werden verschiedene Szenarien gebildet und mögliche Entwicklungen aufgrund interner und externer Einflüsse prognostizieren. Die Szenariotechnik soll dabei Unternehmen und Organisationen auf wichtige Entwicklungen ihres Marktes vorzubereiten und die Strategieentwicklung unterstützen.

 

Ziele der Szenariotechnik

Die Szenariotechnik beschreibt die möglichen zukünftigen Entwicklungen auf globaler oder lokaler Ebene. Das dabei entstehende Handlungskonzept ersetzt dabei zwar nicht die traditionellen Prognosemethoden, ergänzt diese jedoch umfangreich. Als Innovationsmanager, Futurist oder Trendforscher sollte man die Stärken dieser Methode nicht unterschätzen.

Die Szenariotechniken bieten für Unternehmen folgende Vorteile:

  • Strategieentwicklung: Da die Szenariotechnik verschiedene zukünftige Entwicklungen analysiert, können die Unternehmensstrategien auf die wahrscheinlichsten Szenarien der nächsten Jahre ausgerichtet werden. Auch die alternativen Ausprägungen geben jedoch Aufschluss, da sie eine höchstmögliche Flexibilität geben, die gewährleistet, dass es einen Plan B geben kann.
  • Controlling: Der Blick auf verschiedene mögliche Handlungsszenarien ermöglicht eine Sensibilisierung für die Entwicklungschancen innerhalb eines Unternehmens oder eines Marktes. Auch wenn die Erkenntnisse der Zukunftsprognose nicht 100% zutreffen werden, können sie als Frühwarnsystem für mögliche Branchentrends und -entwicklungen genutzt werden.
  • Sensibilisierung: Durch tiefere Einblicke in mögliche Entwicklungen werden die Unternehmen sensibilisiert. Diese Sensibilisierung findet zum einen global in der Organisation statt, jedoch auch bei den Projektverantwortlichen. Diese entwickeln ein Bewusstsein für mögliche zukünftige Chancen und Risiken einer strategischen Entscheidung. Kombiniert mit der subjektiven Wahrnehmung des Einzelnen entsteht so ein zielgerichtetes und effizientes Innovationsdenken.

 

Schritte der Szenariotechnik

Die Szenariotechnik folgt einigen definierten Schritten. Auch wenn die Durchführung der Trendforschung mit einem größeren Aufwand verbunden ist, kann sie größere Strategische Entscheidungen zentral voranbringen.

Darstellung einer Szenarioanalyse (Quelle: Manager Wiki)
Darstellung einer Szenarioanalyse (Quelle: Manager Wiki)

 

Die wesentlichen Schritte sind hierbei:

  • Analyse: Hier werden die unternehmerischen Einflussfaktoren genauer betrachtet. Wichtig ist es vorweg konkrete Bereiche zu definieren, die während der Szenarioanalyse betrachtet werden. Die zu untersuchenden Bereiche werden dabei genau beschrieben und mit möglichen internen und externen Einflussgrößen versehen. Auch die wechselseitige Beeinflussung der Faktoren spielt in diesem Prozessschritt eine große Rolle.
  • Trendprojektion: In der Trendprojektion werden verschiedene Messgrößen zur Beschreibung der Umwelt formuliert und Trends erkannt. Wichtig ist es nicht nur den aktuellen Stand der Einflussfaktoren zu beschreiben, sondern auch deren Entwicklung vorherzusagen. Mögliche interne und externe Störgrößen, wie politische Bestimmungen, Unternehmensschwankungen u.ä., müssen in diesem Schritt ebenfalls bedacht werden. Das Ergebnis der Trendprojektionsphase sind die möglichen Ausprägungen der einzelnen Faktoren, sowie ihre Gruppierung in verschiedene Szenarien.
  • Bewertung und Interpretation: In diesem Schritt wird die Logik der verschiedenen definierten Szenarien überprüft. Dafür werden Eintrittswahrscheinlichkeiten vergeben und die Chancen und Risiken jeder Ausprägung gegenübergestellt. Auf diese Weise soll definiert werden, in welche Richtung sich ein Bereich oder ein Unternehmen in Zukunft am wahrscheinlichsten entwickeln wird und wie man auf diesen Wandel reagieren sollte.

 

Die Szenariotechnik erlaubt es Unternehmen Extremszenarios effizienter zu analysieren und ihren Markt besser kennenzulernen. Aus den abgeleiteten Szenarien wird eine Leitstrategie für die einzelnen Bereiche entwickelt. Die verschiedenen Szenarien bilden hierbei die Roadmap der strategischen Stoßrichtungen.

Alexander Pinker
Alexander Pinkerhttps://www.medialist.info
Alexander Pinker ist Innovation-Profiler, Zukunftsstratege und Medienexperte und hilft Unternehmen, die Chancen hinter Technologien wie künstlicher Intelligenz für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu verstehen. Er ist Gründer des Beratungsunternehmens „Alexander Pinker – Innovation-Profiling“, der Agentur für Innovationsmarketing "innovate! communication" und der Nachrichtenplattform „Medialist Innovation“. Außerdem ist er Autor dreier Bücher und Dozent an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

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